Burgenland: Fachinspektorin Barbara Illinger folgt auf Andrea Postmann

Feierliche Amtseinführung und Entpflichtung in Eisenstadt
Eisenstadt (epdÖ) – Im Schulamt der Superintendenz Burgenland folgt Barbara Illinger auf Andrea Postmann. Als Fachinspektorin wird Illinger für den evangelischen Religionsunterricht an Pflichtschulen verantwortlich sein. Bei der Amtseinführung der neuen Fachinspektorin am Sonntag, 12. Oktober, in der evangelischen Kirche in Eisenstadt wurde auch die scheidende langjährige Fachinspektorin entpflichtet. Herausgestrichen wurde im Festgottesdienst mehrfach die Bedeutung des Religionsunterrichts, neben Glückwünschen an die neue Fachinspektorin stand auch der Dank an ihre Amtsvorgängerin im Mittelpunkt, die nach 14 Jahren in dieser Leitungsfunktion nun ihre Pension antritt.
„Für den Religionsunterricht verantwortlich zu sein, ist eine der wichtigsten Aufgaben im Dienst der Verkündigung“, sagte Superintendent Robert Jonischkeit, „jeder gesäte Gedanke hat die Chance, ein starker Baum zu werden“. Als Fachinspektor:in trage man Sorge, „dass der Acker des Geistes bestellt wird“ und „Kinder und Jugendliche die Botschaft der Bibel kennenlernen“.
Religion zu unterrichten sei eine „ernsthafte Arbeit, die wir gar nicht hoch genug einschätzen können“, betonte Oberkirchenrätin Ingrid Bachler in ihrer Predigt, die sie gemeinsam mit Fachinspektorin Barbara Illinger hielt. In diesem wichtigen Verkündigungsdienst gehe es auch um viel „Verantwortung und Hoffnung“, sagte Bachler und dankte, ebenso wie der Superintendent, Andrea Postmann für ihre „verlässliche Arbeit und engagiertes Wirken“. In den Schulen brauche es Menschen, die „mit Herz und Verstand leiten und begleiten“. Junge Menschen dürfen lernen, „ich bin ein Geschöpf Gottes, bin geliebt und angenommen“.
Vom tiefen Gottvertrauen, das sich „wie ein roter Faden“ durch ihr Leben ziehe, sprach Fachinspektorin Barbara Illinger. „Ich durfte stets erfahren, dass Gott Türen öffnet“, sagte Illinger. Lernen geschehe nicht alleine durch Wissen und Leistung, sondern auch durch „Begleitung, Ermutigung und Hoffnung“. Die zentrale Botschaft im Religionsunterricht sei: „Du bist nicht allein, Gott ist an deiner Seite.“
Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer konnte im Festgottesdienst zahlreiche Vertreter:innen aus dem Religionsunterricht ebenso wie aus der burgenländischen Bildungslandschaft begrüßen. Der neuen Fachinspektorin wünschte Bildungsdirektor Alfred Lehner „viel Schaffenskraft, Weisheit und die Kraft des Glaubens“, denn Lehrerinnen und Lehrer würden immer mehr zu Lebensbegleiter:innen. Ebenso wie die Leiterin des römisch-katholischen Schulamts der Diözese Eisenstadt, Andrea Berger-Gruber, dankte Lehner der scheidenden Fachinspektorin Andrea Postmann für den intensiven Austausch und das gute Miteinander.
Ein Plädoyer für den konfessionellen Religionsunterricht hielt Ministerialrat Martin Fischer vom Kultusamt im Bundeskanzleramt. Dieser sei in einer religiös diverser werdenden Welt von „eminenter Bedeutung“, so Fischer in seinem Grußwort. „Wer nichts über Religion weiß, wird sich in der nicht zu überblickenden Vielfalt alles Mögliche aufschwatzen lassen.“ Es brauche eine „authentische Vermittlung“ in Begegnung und in Kooperation mit anderen Religionen und Konfessionen. Ein derartiger Religionsunterricht sei ein „Zukunftsmodell“, weil er eine „elementare Kulturtechnik“ vermittle, um sich in der pluralen Welt angemessen zurechtzufinden. Zugleich leiste der Religionsunterricht einen wichtigen Beitrag zur demokratiepolitischen Entwicklung und wirke gegen jeglichen Fundamentalismus, meinte Fischer. Ausdrücklich würdigte der Ministerialrat das Wirken der Fachinspektor:innen, die oft sehr herausfordernde Besetzung der Stunden im Religionsunterricht erfordere „Nervenstärke, Umsicht, Kreativität und Überzeugungsstärke“.