Wien: Fahnen am Campus der Religionen wieder komplett

Bürgermeister Ludwig: „Gesellschaft braucht einende Kraft der Religionen“
Wien (epdÖ) – Gemeinsam mit dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig haben am 10. August Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften auf dem Campus der Religionen in der Seestadt Aspern die durch Vandalenakte bereits mehrfach zerstörte Fahne der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) erneut gehisst. Anwesend waren Repräsentantinnen und Repräsentanten aller acht beteiligten Glaubensgemeinschaften – darunter die Wiener Superintendentialkuratorin Petra Mandl, der katholische Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki, Oberrabbiner Jaron Engelmayer und Imam Ermin Sehic.
Damit waren alle Fahnen wieder vollständig. Ludwig betonte, die Gesellschaft brauche die einende Kraft der Religionen. „Auch in weltpolitisch turbulenten Zeiten steht Wien ganz klar für Zusammenhalt, Toleranz und Offenheit ein. Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren“, sagte Ludwig. Bereits seit vielen Jahren gebe es in Wien eine ausgezeichnete Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften, die einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Stabilität darstelle, hob Ludwig hervor. Umgekehrt gelte: Wer eine Religion angreife, greife alle an, so der Wiener Bürgermeister.
Anfang Juli waren die Fahnen der Israelitischen Kultusgemeinde und der Neuapostolischen Kirche Ziel von Angriffen gewesen – die IKG-Fahne wurde am 4. Juli entwendet. Die Fahnen markierten den künftigen Standort des interreligiösen Bauprojekts auf dem Areal.
Am Campus der Religionen beteiligt waren die Römisch-katholische, die Evangelische, Orthodoxe und Neuapostolische Kirche sowie die Israelitische Kultusgemeinde, die Islamische Glaubensgemeinschaft, die Buddhistische Religionsgesellschaft und die Sikh-Gemeinde. In der Seestadt im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt sollten bis 2028 Wohn- und Arbeitsplätze für rund 20.000 Menschen entstehen – in der Mitte war ein Grundstück für den „Campus der Religionen“ vorgesehen.