Vielfältige Möglichkeiten Prädikat „a&o“ sichtbar zu machen

Verein „EvanQueer“ führte Umfrage unter Pfarrgemeinden durch
Wien (epdÖ) – 33 evangelische Pfarrgemeinden zwischen Wien und Innsbruck tragen das Prädikat„a&o – akzeptierend und offen für Vielfalt“, das seit 2014 verliehen wird. Vormals von der Plattform LSM (lesbische, schwule und bisexuelle Mitarbeiter:innen in den evangelischen Kirchen), jetzt vom Verein „EvanQueer“, der kürzlich unter den „a&o“-Pfarrgemeinden eine Umfrage durchgeführt hatte. Gut die Hälfte der Pfarrgemeinden hat sich an der Umfrage beteiligt. In nahezu allen sind Menschen mit unterschiedlichen Lebensformen, sexuellen Orientierungen oder geschlechtlichen Identitäten präsent, ist ein Ergebnis der Umfrage, die beim letzten Treffen des Vereins „EvanQueer“ am 6. April in Wien diskutiert wurde. „Viele geben an, dass diese Menschen einfach ganz selbstverständlich und ohne großes Aufheben in zahlreichen Arbeitsbereichen integriert sind“, berichtet Peter Pröglhöf von „EvanQueer“. In vielen Gemeinden seien sie auch Teil der Gremien wie Gemeindevertretungen, Presbyterien oder anderer Leitungsgremien oder als hauptamtliche Mitarbeiter:innen aktiv. Eher gering scheint die Zahl der Hochzeiten für gleichgeschlechtliche Ehepaare zu sein: „Inklusive der früher so genannten Segnungen wurden etwa 20 angegeben“, sagt Pröglhöf.
Deutlich wurden in der Umfrage die vielfältigen Möglichkeiten, das Prädikat „a&o“ sichtbar zu machen: auf Webseiten, in Gemeindezeitungen, mit einem Schild am Kircheneingang, im Schaukasten, mit einer Regenbogenfahne, auf den Social-Media-Kanälen, in Newslettern, mit Urkunden im Gemeindesaal, auf Sitzungsprotokollen, Liedblättern, Prospekten nennt Pröglhöf einige der Varianten. In vielen Rückmeldungen werde betont, dass es kaum negative Stimmen auf die Verleihung des Prädikats gegeben habe und wie wichtig es u.a. für Taufen sei: sowohl für Taufen von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern als auch für queere Taufpat:innen.
Andere Ideen, mit denen Pfarrgemeinden das Prädikat „a&o“ mit Leben füllen, sind etwa Themenabende zu und mit queeren Menschen, Queer-Gottesdienste, Räumlichkeiten für die queere Community, Teilnahme an der Pride, die Unterstützung von Eltern mit queeren Kindern in ihrem Lernprozess oder der deutliche Widerspruch bei diskriminierenden Äußerungen.
Sichtbares Symbol von „a&o“-Pfarrgemeinden ist der Regenbogen. Verliehen wird das Prädikat, wenn sich Gemeinden oder Einrichtungen zu folgenden Grundsätzen verpflichten: „Wir sind akzeptierend und offen für queere Lebensformen. Wir pflegen einen unaufgeregten Umgang mit dem Thema Sexualität. Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und Identität haben selbstverständlich einen Platz im Leben der Gemeinde. Auch in Leitungsfunktionen sind sie willkommen. Wir ermöglichen Hochzeiten für gleichgeschlechtliche Paare.“
Nähere Informationen: www.evanqueer.at/offene-gemeinde-a-o