Fünf Jahre „Spirituelle Brückenbauer“ in Tulln

 
von Evangelischer Pressedienst

„Stadt des Miteinanders“ – Lektor Ramharter: „Kennenlernen der verschiedenen Glaubensrichtungen“

Tulln (epdÖ) – Seit fünf Jahren arbeiten fünf Tullner Glaubensgemeinschaften in der Gruppe der „Spirituellen Brückenbauer“ zusammen. Zum kleinen Jubiläum ziehen Vertreter der Gruppe eine erste Bilanz. Gefeiert wird unter anderem mit einem Pub-Quiz am Freitag, 4. April, im Atrium des Tullner Rathauses.

Vor über sieben Jahren hatte der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk die Initiative „Stadt des Miteinanders“ ins Leben gerufen. Bei einem Treffen mit Vertreter:innen verschiedener Glaubensgemeinschaften im Rathaus wurde rund zwei Jahre danach der Grundstein für die eigenständige Gruppe der „Spirituellen Brückenbauer“ in Tulln gelegt. Heute sind darin die evangelische Pfarrgemeinde Tulln, die katholischen Pfarren Tulln St. Stephan und St. Severin, die islamische Glaubensgemeinschaft sowie die serbisch-orthodoxe Kirche vertreten. Das gemeinsame Anliegen der Mitglieder ist es, über Religion und Herkunft hinweg Brücken zu bauen, „damit wir uns alle als Mitmenschen und Nachbarn in Tulln wahrnehmen“, so die Gruppe der „Spirituellen Brückenbauer“ in einer aktuellen Aussendung.

Zeichen gegen ab- oder ausgrenzendes religiöses Gruppendenken

„Die Spirituellen Brückenbauer haben es sich zum Ziel gemacht, Menschen zusammenzuführen, egal welchen Glaubens sie sind. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen, dass ab- oder ausgrenzendes religiöses Gruppendenken in Tulln nicht existieren soll“, betont Bürgermeister Eisenschenk. Die Leiter der Glaubensgemeinschaften seien dabei Vorbilder, die zeigen, dass Religion nichts Trennendes, sondern etwas Verbindendes sein soll. Eisenschenk erinnerte unter anderem daran, dass der Tullner Imam Kusur nach dem Attentat in Wien auf Einladung von Stadtpfarrer Kowalski während eines Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Stephan zu den Gottesdienstbesuchern vom Ambo sprach und gemeinsam gebetet wurde.

Die „Einheit in der Vielfalt“ als entscheidendes Motto unterstrich Lektor Johannes Ramharter von der Evangelischen Pfarrgemeinde Tulln: „Unser gemeinsames Ziel innerhalb der Brückenbauer ist nicht die wechselseitige Mission, sondern ein Kennenlernen der verschiedenen Glaubensrichtungen in Tulln“, bekräftigte Ramharter. Der Aspekt gelte auch für die Jugendarbeit, etwa bei den periodisch stattfindenden „Church Clubbings“ für und mit Jugendlichen verschiedener Glaubensrichtungen.

Pub-Quiz und Reise durch die spirituellen Räume Tullns

Die „Spirituellen Brückenbauer“ kann man am Freitag, 4. April, um 19 Uhr im Atrium des Rathauses näher kennenlernen. Zum Pub-Quiz sind, wie die Gruppe hervorhebt, alle Menschen herzlich eingeladen, auch all jene, die ihren Glauben an keiner der genannten Richtungen festmachen oder gänzlich anders definieren. Quer durch viele Themen, wie beispielsweise Geschichte, Kultur, Wissenschaft und Kurioses, können Interessierte ihr Allgemeinwissen testen.

Zudem veranstalten bei der Langen Nacht der Kirchen am Freitag, 23. Mai, die „Spirituellen Brückenbauer“ bereits zum fünften Mal eine Reise durch die spirituellen Räume. Dabei wird jede Religionsgemeinschaft ein Fest vorstellen, das für sie eine besondere Bedeutung hat.

Weitere Infos: www.stadtdesmiteinanders.at

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