Asyl: Diakonie gegen Einschränkung der Krankenversorgung

Künftig nur noch eine Notversorgung für Asylsuchende
Wien (epdÖ) – Die Diakonie Österreich hat sich am „Welttag der Kranken“ am 11. Februar gegen die von ÖVP und FPÖ angedachte Einschränkung der Krankenversorgung von Asylwerbern ausgesprochen. Dabei machte die Hilfsorganisation insbesondere auf die 67.000 Ukraine-Vertriebenen aufmerksam, die betroffen wären. Darunter würden sich der Diakonie zufolge Kinder, wegen des Krieges alleinerziehende Mütter, ältere Menschen mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen, Krebspatienten und chronisch Kranke befinden.
„Von den in Österreich lebenden Ukraine-Geflüchteten sind mehr als drei Viertel Frauen und Kinder“, berichtete Claudia Lui aus dem Ukraine-Beratungszentrum der Diakonie. Diese Menschen würden besonders unter der verschärften Asylpolitik leiden. Aktuell bekommen Asylsuchende in Österreich automatisch Zugang zum gesamten Leistungsangebot der E-Card, doch das soll sich in Zukunft ändern, wie die „Kronen Zeitung“ Ende Jänner berichtet hatte.
Aus Verhandlerkreisen sei bekannt geworden, dass es künftig nur noch eine Notversorgung für Asylwerber geben soll. Zusätzlich werde ihnen auch ein kleiner Betrag von der Grundversorgung für die medizinische Notversorgung abgezogen. „So zahlen die Asylwerber auch in das Gesundheitssystem ein“, zitierte die „Kronen Zeitung“ einen Verhandler. Außerdem soll die Gesundheitsversorgung an gewisse Integrationskriterien gekoppelt werden, um ein „Anreizsystem“ zu schaffen.
„Die Begrenzung auf Schmerz- und Notfallbehandlungen würde bedeuten, dass noch weit mehr chronisch kranke Kinder als bisher ihre Dauermedikamente und Therapien nicht mehr bekommen“, warnt die Diakonie. Viel mehr Krebskranke als schon jetzt wären gefährdet, erklärt Mariella Jordanova-Hudetz, Leiterin der Ambulanz „AmberMed“ der Diakonie für Menschen ohne E-Card. Ihnen würden „die zur Heilung nötigen Medikamente und Behandlungen möglicherweise nicht mehr gewährt“, so Jordanova-Hudetz.