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von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über ein gelebtes Bibelzitat

Amara strahlt. Sie kommt gerade von ihrer Maturafeier. Das Foto von Amara hat mir Silvia geschickt. Silvia freut sich mit und für Amara. Kennengelernt haben sich die beiden vor 10 Jahren in Gols. Der Versammlungssaal der Pfarrgemeinde war spontan zu einem ersten Schlafraum für Dutzende syrische Flüchtlinge umfunktioniert worden. Silvia hat mitgeholfen und das kleine Mädchen und ihre Familie ins Herz geschlossen. Der Kontakt ist nie abgerissen. Silvia hat mit Amara Deutsch geübt und sie durch die Höhen und Tiefen ihrer Schulzeit begleitet. Ihre Geschichte ist eine von vielen.

Viele haben geholfen im Sommer 2015. Viele Vereine, Kirchgemeinden, Einzelpersonen, Bürgermeisterinnen und Gemeindepolitiker haben mitgeholfen, eine humanitäre Krise zu bewältigen. Viele tun das bis heute. Aus Menschen auf der Flucht sind Menschen wie Amara geworden, die hier lernen, arbeiten, Fuß gefasst haben, beginnen, Heimat zu spüren.

Silvia freut sich mit Amara. Bedankt hat sich bei ihr noch niemand. Silvia ist nicht blauäugig, sie weiß, wie steinig der Weg gewesen ist, den sie mit Amara gegangen ist. Doch sie würde es wieder machen, denn schon im Konfirmandenunterricht in Gols hat sie seinerzeit gelernt, dass Jesus gesagt hat: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Tausende haben geholfen und Menschlichkeit gelebt, und viele tun es immer noch. Dafür gebührt ihnen Dank.

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