Friedenstag 2024: Den eigenen Weg gehen
500 Schülerinnen und Schüler in der Auferstehungskirche

"Den eigenen Weg gehen" - das schrieb sich heuer, am Donnerstag, 22. Februar, der Friedenstag in der Auferstehungskirche auf die Fahnen. In neun verschiedenen Workshops diskutierten, tanzten, trommelten und informierten sich die über 500 Schülerinnen und Schüler aus dem Evangelischen Religionsunterreicht (ab der 9. Schulstufe) zu Themen wie: Antisemitismus damals und heute in Wien, Sexualität, Drogen, Sucht, Gewältprävention, interreligiöser Dialog und weltweite Nachhaltigkeitsziele.
Wiener Rapper "The Z" stimmt in den Friendenstag ein
"Den eigenen Weg gehen" - leichter gesagt als getan. Davon konnte der Wiener Rapper "The Z" buchstäblich drei Liedchen singen. Unter anderen performte er den Song "Maßnahmenpaket".
Neun Workshops zur Auswahl
Dass der eigene Weg verschlungen sein kann, voller Hindernisse, aber auch voller Hoffnung, das spürten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in jedem der neun Workshops:
- Im Workshop mit Zeitzeugin Getraud Fletzberger hörten sie vom Antisemitimus in den 40ern in Wien - und wie Fletzberger diesen überlebte.
- Was Widerstand bedeuten kann, sahen die Jugendlichen im Kino-Workshop im Film "Sophie Scholl - die letzen Tage". Gänsehaut-Faktor: Die Jugendlichen sahen den Film an Sophie Scholls Todestag, dem 22.2., auf den der Friedenstag heuer fiel.
- So verschlungen wie Lebenswege können auch Trommel-Rhytmen sein und trotzdem klingen sie harmonisch - das spürten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis in die Fingerspitzen im Percussion-Workshop mit Raymond Walker.
- Das Wege in die Sackgasse führen können - und wie es gar nicht erst soweit kommen muss, das diskutierten die Schülerinnen und Schüler im Workshop "Wege raus aus der Sucht" mit Suchtexperten Christian Doneis von der KRIPO.
- Das kaum ein Weg vorbeiführt an Sexualität, das ist den Jugendlichen klar. Im Workshop "Wege zu bereichernder Sexualität" mit Sexualpädagogin Adriane Krem konnten sie ihre Fragen zu dem Thema stellen.
- Wie gut es ist, wenn Wege sich kreuzen, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Workshop "Wege des Zuhörens" erfahren: mit zwei jüdischen Jugendlichen von "LIKRAT - Lass uns reden" kamen sie ins Gespräch über Alltägliches und Theologisches.
- Wie der eigene Weg Teil des weltweiten Menschheitsweges ist, darüber sprachen die Schülerinnen und Schüler mit Olivia Tischler vom Verein Südwind im Workshop "Wege der Veränderungen". Gemeinsam warfen sie einen Blick auf die Nachhaltigkeitsziele (SDG) der UNO und fragten sich, wie diese Ziele im persönlichen Leben zu finden sind.
- Das Leben ist immer in Bewegung - das wurde mehr als deutlich im Tanz-Workshop "Wege der Bewegung" mit Mark Rodriguez. Mit dem HipHop-Tanzlehrer probierten die Jugendlichen verschiedene moves aus. Auch Widerstands-Bewegungen baute Mark Rodriguez in eine gemeinsame Mini-Choreografie ein.
Stimmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
"Von der Jugend der Zeitzeuging zu hören. Was sie erlebt hat. Getrennt von der Schwester, allein nach Schweden... das war berührend."
"Der Tanz-Workshop war super. Die persönliche Geschichte des Tanzlehrers hat mich überrascht. Wie er Emotionen "tanzbar" macht, hat mich beeindruckt - und die moves kann ich gut gebrauchen fürs nächste Clubbing."
"Das Trommeln? Ich sage nur - Drum - Energy!"
"Die Referentin im Sexualitäts-Workshop war so sachlich unterwegs, da war kaum etwas peinlich. War ein gute Stimmung."
"Ich war im Sucht-Workshop. Ich hab mitgenommen, dass man sich vorher informieren soll, bevor man etwas konsumiert. - Fand ich gut."
Weitere O-Töne im Podcast "Evangelische Fragen - evangelische Fragen"
Weitere O-Töne von Teilnehmenden und Teamern gibt es im Podcast "Evangelische Fragen - evangelische Fragen", der im kommenden Monat erscheinen soll.
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Hintergrund:
Seit 1988 findet der Evangelische Friedenstag jährlich statt, der von der Evangelischen Jugend Wien und der ARGE Evangelische Religionslehrer*innen an AHS/BMHS organisiert wird. Die Evangelische Jugend Wien und die Vertreter*innen der Religionslehrenden sind sich sicher: Workshops, Gespräche mit Zeitzeug*innen, Diskussionen, Spielerisches, Meditatives und gemeinsames Feiern sind wichtige Beiträge zur Gewaltprävention und zur gerechten, zukunftsfähigen Gestaltung der Gesellschaft durch die Jugendlichen.