ÖRKÖ-Delegation will Friedensinitiativen im Heiligen Land stärken

 
von Evangelischer Pressedienst

Petrosyan, Hennefeld, Scheuer und Dura zu Besuch in Jerusalem, Bethlehem und Nazareth

Jerusalem (epdÖ) – Eine hochrangige Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) ist für mehrere Tage nach Israel gereist. Der Besuch dient der Begegnung mit Personen bzw. Vertretern von Organisationen und Institutionen, die sich für Frieden und Versöhnung im Heiligen Land einsetzen, hieß es seitens des ÖRKÖ am 12. Februar. Dabei wollen die Delegierten in besonderer Weise auch die Solidarität und Nähe zu den Christen im Heiligen Land zeigen. Der Delegation gehören der armenisch-apostolische Bischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Tiran Petrosyan, der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld, der Linzer römisch-katholische Bischof Manfred Scheuer sowie der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura an.

Bereits am 11. Februar trafen die ÖRKÖ-Vertreter in Jerusalem u.a. mit dem Lateinischen Patriarchen Kardinal Pierbattista Pizzaballa zusammen. Zudem fanden in der Dormitio-Abtei eine Begegnung und ein Gottesdienst mit Abt Nikodemus Schnabel und den Mönchen der Benediktinerabtei statt, überdies traf die Delegation auch Mitglieder der Organisation „Tag Meir“. Der 2011 gegründete Dachverband mit fast 50 Organisationen hat sich zum Ziel gesetzt, aus einem tiefen jüdischen Glauben heraus alle Formen von Rassismus, Hetze und Hassverbrechen in der israelischen und palästinensischen Gesellschaft zu bekämpfen und die Werte der Toleranz, des gegenseitigen Verständnisses und des Respekts vor dem Anderen als authentische, jüdische Werte zu fördern.

Darüber hinaus besuchte die ÖRKÖ-Delegation die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Schmidt-Schule in Jerusalem. Die katholische Schule wird vom Deutschen Verein vom Heiligen Lande getragen und von rund 500 palästinensischen Mädchen besucht. Davon sind etwa 85 Prozent Muslime und 15 Prozent Christen. Bei ihrem Besuch suchte die Delegation das Gespräch mit den Schüler:innen. Schuldirektor Dietrich Bäumer berichtete vom Einsatz für Toleranz, Respekt und Frieden.

In den nächsten Tagen wird die Delegation in Jerusalem noch weitere Kirchenoberhäupter und Vertreter der Zivilgesellschaft treffen sowie u.a. nach Bethlehem und Nazareth weiterreisen. Dabei stehen etwa der Besuch von Bildungseinrichtungen, Caritas-Projekten sowie Gottesdienste in den Liturgien der verschiedenen Kirchen auf dem Programm.

Bereits seit vielen Jahren unterstützt der ÖRKÖ das „Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel“ (EAPPI) des Weltkirchenrates. Mit dem EAPPI setzen sich Freiwillige aus aller Welt vor Ort für ein Ende der Gewalt und ein friedliches Zusammenleben von Palästinenser:innen und Israelis ein. In der jüngeren Vergangenheit hat der ÖRKÖ wiederholt zu einem Ende der Gewalt im Nahen Osten aufgerufen. Weder für Israelis noch für Palästinenser bringe der gewaltsame Konflikt Sicherheit und Frieden, so der ÖRKÖ. Zum Dialog gibt es nach Ansicht des ÖRKÖ keine Alternative. In seiner jüngsten Erklärung räumte der ÖRKÖ zwar ein, dass die Kirchen keine großen politischen Lösungen vorantreiben könnten, doch man wolle sich künftig verstärkt bemühen, all jene Kräfte zu stärken, die sich vor Ort für Versöhnung einsetzen.

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