Evangelische Synoden tagen in Graz

 
von Evangelischer Pressedienst

Gesamtösterreichische „Kirchenparlamente“ beraten von 4. bis 7. Juni in Grazer Messe

Graz (epdÖ) – Die evangelischen Synoden kommen ab Freitag in Graz zusammen. Von 4. bis 7. Juni tagen die Synode der Evangelischen Kirche A.B. (evangelisch-lutherisch) und die gemeinsame Generalsynode, in der Delegierte der evangelisch-lutherischen und der evangelisch-reformierten Kirche vertreten sind, in der steirischen Landeshauptstadt. Bereits im vergangenen Dezember war die Tagung in Graz geplant gewesen, musste dann aber aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden.

Die Pandemie prägt auch stark die Synode, die von einem umfangreichen Sicherheitskonzept begleitet wird. So gilt für alle Teilnehmer*innen die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen), Sicherheitsabstand und das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske. Aber auch thematisch zeigt die Pandemie Auswirkungen: Auf die rund 70 Delegierten aus ganz Österreich wartet eine übervolle Tagesordnung, da viele kirchenrechtliche Regelungen bisher „nur provisorisch als Verfügung mit einstweiliger Geltung auf den Weg gebracht wurden und nun von der Synode diskutiert und beschlossen werden müssen“, wie Synodenpräsident Peter Krömer gegenüber dem Evangelischen Pressedienst erklärt. Die Covid19-Situation bei kirchlichen Organen ebenso wie bei Gottesdiensten werde Thema sein, und neben zahlreichen verwaltungsrechtlichen Punkten stehen auch Beschlüsse zum Budget an. Beraten wird auch über das stärkere verwaltungsrechtliche Zusammengehen der beiden Evangelischen Kirchen A.B. und H.B. ebenso wie über ein neues kirchliches Seelsorgegesetz, das festlegt, wer in der Evangelischen Kirche neben geistlichen Amtsträger*innen mit Seelsorge beauftragt werden kann. Diese Festlegung habe, so Krömer, auf dem Hintergrund des allgemeinen Priestertums aller Gläubigen wichtige Konsequenzen etwa hinsichtlich des Schutzes des Seelsorge- und Beichtgeheimnisses. Diskutiert wird auch über die Frage, ob und in welcher Form künftig Geschäftsordnungen in Synode und Generalsynode vorsehen sollen, dass diese digital stattfinden können. In der Synode A.B. wird zudem der Reformprozess „Aus dem Evangelium leben“ vorgestellt, der eine „Kultur des Erprobens, der Innovation und des gemeinsamen Entwickelns“ bei den kirchlichen Angeboten verstärkt ermöglichen will.

Zum Ablauf

Eröffnet wird die Synode A.B. in der Grazer Messe am Freitag, 4. Juni mit einem Gottesdienst am Veranstaltungsort (10 Uhr), sie dauert bis Samstagabend. Am Beginn der darauffolgenden Generalsynode steht am Sonntagvormittag ebenfalls ein Gottesdienst in der Grazer Messe. Sonntagabend lädt dann Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die Synodalen zu einem Empfang. Die Beratungen der Generalsynode gehen schließlich am Montag, 7. Juni, zu Ende.

Die in Dornbirn geplante Synode der evangelisch-reformierten Kirche musste pandemiebedingt abgesagt werden. Die reformierten Synodalen treffen einander zu einer virtuellen Beratung.

Die Synoden

Die Synoden sind die höchsten gesetzgebenden Organe der Evangelischen Kirchen. Ihnen gehören gewählte geistliche und weltliche Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Österreich an. In ihrer Funktion als „Kirchenparlamente“ kommen sie in der Regel zwei Mal im Jahr zusammen. Die Generalsynode besteht aus den rund 60 Mitgliedern der Synode A.B., sieben Mitgliedern der Synode H.B. sowie drei weiteren Vertreterinnen und Vertretern von Arbeitszweigen der Landeskirche.

Der Evangelische Pressedienst berichtet laufend von den Synoden auf www.evang.at, www.facebook.com/evangat und www.twitter.com/epdOesterreich.

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