Ruhe und Frieden

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über das Abschalten aus Selbstliebe

Schalten Sie ab! Nicht innerlich, nicht geistig und als spiritueller Akt, sondern ganz wörtlich. Schalten wir doch unsere Smartphones, Laptops oder sonstigen Geräte, die uns jede Sekunde mit neuen Informationen versorgen, die alle eine große Dringlichkeit vorgeben, einmal für einen Tag ab.

Wir sind heute jeden Tag mit der Menge an Informationen konfrontiert, die im Mittelalter während eines gesamten Lebens zu verarbeiten war, habe ich gehört. Das kann wohl niemand ausrechnen, aber es ist plausibel.

Und es bleibt nicht bei den Informationen. Sie schreien danach, dass wir uns zu ihnen verhalten und uns zu ihnen auch äußern. Nichts darf unkommentiert bleiben. Die Welt ist schlecht und voller Gräuel, und wir werden ständig darüber informiert. Geben wir uns nicht betroffen oder empört, fühlen wir uns ertappt, nicht genügend Empathie und Mitgefühl aufzubringen.

Aber ist es nicht naiv und eskapistisch, sich dieser Informationsflut entziehen zu wollen, indem man einfach einmal abschaltet? Ich denke, es kann auch ein Selbstschutz sein. Heißt es doch: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Schalten wir doch einmal ab und genießen die Ruhe.

Beim Propheten Jesaja heißt es: „Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich.“ Wir wissen genau, dass dem heutzutage nicht so ist, aber wir sollten nicht verlernen, wie sich das anfühlen könnte: eine Welt voller Ruhe und Frieden.

 

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