Notfallseelsorge erhält Preis für Beitrag zur Verkehrssicherheit

„Ö3-Verkehrsaward“ für Plattform Krisenintervention und Akutbetreuung Österreich

 
von Martina Schomaker
Gruppenfoto mit sechs Frauen und rechts Männern.
Die Plattform Krisenintervention und Akutbetreuung Österreich – und damit auch die Notfallseelsorge als Teil dieser Plattform – wurde vom Radiosender Ö3 für ihren tagtäglichen Beitrag zur Verkehrssicherheit mit dem „Ö3-Verkehrsaward“ in der Kategorie Rettung ausgezeichnet.

Die Notfallseelsorge in Österreich ist vom Radiosender Ö3 für ihren tagtäglichen Beitrag zur Verkehrssicherheit ausgezeichnet worden. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Senderchef Georg Spatt überreichten am 6. April in Wien den „Ö3-Verkehrsaward“ in der Kategorie „Rettung“ an die Plattform Krisenintervention und Akutbetreuung Österreich, der die Notfallseelsorge bereits seit elf Jahren angehört. In Unglücksfällen, die das Leben „komplett aus der Bahn werfen“, sei psychologische Betreuung und Unterstützung extrem wichtig, wobei die Plattform hier eine „außergewöhnliche Leistung“ erbringe, heißt es in der Preisbegründung.

Nach schlimmen Unfällen seien oft auch die Ersthelfer, die Beteiligten und das gesamte nähere Umfeld der Opfer in einem „schrecklichen Ausnahmezustand“, verdeutlicht der Radiosender in einer Aussendung. Zur Veranschaulichung wird dabei ein Verkehrsunfall aus dem Jahr 2015 als Beispiel angeführt, bei dem ein Kleinbus mit zwei Erwachsenen und sechs Kindern gegen einen Zug prallte und nur drei Kinder schwerverletzt gerettet werden konnten. Die Notfallseelsorge betreue in derartigen Situationen die Angehörigen, „denn nicht nur der Körper, sondern auch die Seele braucht Hilfe“.

Die österreichische Plattform Krisenintervention/Akutbetreuung ist eine Arbeitsgemeinschaft von Organisationen, die in der ganzheitlichen psychosozialen Akutbetreuung und Krisenintervention für die Betroffenen unentgeltlich tätig ist. Die 2004 gegründete Plattform erarbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage einheitliche Standards, Ausbildungsinhalte und Strategien, zudem veranstaltet sie jährlich eine Fachtagung. Die Notfallseelsorge (NFS) Österreich wurde 2005 als erstes Mitglied nach der Gründung in die Plattform aufgenommen.

Die Auszeichnung gelte „allen, die professionell Krisenintervention, Notfallseelsorge und Akutbetreuung leisten – das heißt: jedem einzelnen Notfallseelsorger in Österreich“, erklärten Claudia Schröder (Evangelische Kirche) und Matthias Theil (Römisch-katholische Kirche), die als Vertreter der österreichischen NotfallseelsorgerInnen in der Plattform den Preis entgegennahmen. Die Notfallseelsorge Österreich wird gemeinsam von der Katholischen und der Evangelischen Kirche verantwortet, getragen und finanziert. Von evangelischer Seite wurde die Notfallseelsorge in Österreich unter Bischof Herwig Sturm nach dem Grubenunglück in Lassing 1998 und dem großen Lawinenunglück in Galtür 1999 aufgebaut. Als Teil der Kriseninterventionsteams wird sie in allen Bundesländern ehrenamtlich und kostenlos durch speziell ausgebildete und beauftragte Seelsorger angeboten, unter dem Motto „Beistehen – Zuhören – Helfen“.

Weitere Informationen: www.notfallseelsorge.at

 

Text: epdÖ

Foto: ORF/Hans Leitner

Weitere Artikel

Nach Oben