Kirchengedenkstätte Neuhaus feiert 30-jähriges Bestehen

 
von Evangelischer Pressedienst

Kirchenfest mit ökumenischem Gottesdienst am Sonntag, 3. Juli

Trautenfels (epdÖ) – Ihr 30-jähriges Bestehen feiert am Sonntag, 3. Juli, ab 15 Uhr die evangelische Kirchengedenkstätte Neuhaus bei Trautenfels im Ennstal. Die Liturgie des ökumenischen Festgottesdienstes gestalten Altsuperintendent Christian Gerhold, der römisch-katholische Pfarrer Günther Zgubic aus Donnersbach sowie der Kurator der Gedenkstätte, Wolfgang Carlsson. Beiträge liefern auch Pfarrer Heribert Hribernig und seine Frau Gabi, die zur Zeit der Ausgrabungen und Einweihung vor 30 Jahren in der Pfarrgemeinde Stainach tätig waren. Im Anschluss an den Gottesdienst wird zu einem gemütlichen Beisammensein geladen.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte die protestantische Lehre in vielen Teilen des Habsburgerreiches Fuß gefasst. Auch im steirischen Ennstal gab es zahlreiche evangelische Christinnen und Christen. Auf einer Erhebung in der Nähe von Trautenfels wurde 1575 die Jakobskirche erbaut, ein stolzes und weit sichtbares Zeugnis der Evangelischen. Nur wenige Jahre später, im Jahr 1599, wurde der Bau im Zuge der Gegenreformation zerstört. Bis zum Toleranzpatent unter Joseph II. im Jahr 1781 konnten die Evangelischen ihren Glauben im Ennstal wie auch anderswo nur im Geheimen leben oder mussten emigrieren.

Es dauerte wiederum rund 200 Jahre, bis in den 1970er Jahren die Überreste der Jakobskirche entdeckt wurden. Nach einigen Jahren der zunächst ehrenamtlichen Grabungen konnte 1992 das Areal mit den Grundmauern als Kirchengedenkstätte im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes eingeweiht werden. Trotz – oder gerade wegen – ihrer Geschichte soll sie eine Stätte der Versöhnung sein. So heißt es auf dem Gedenkstein: „Nicht vergessen, aber vergeben. In Jesus Christus ist Friede und Einheit.“

Weitere Artikel

Nach Oben