Bad Goisern: Schülerheim „Siegfried Tagesen Haus“ eröffnet
Vormaliges evangelisches Schülerheim Bad Goisern wurde umfangreich saniert und umgebaut
Bad Goisern (epdÖ) – Mit einem Festakt in Anwesenheit von Vertreter*innen des Landes Oberösterreich, der Gemeinde Bad Goisern und der Evangelischen Kirche wurde kürzlich das Schülerheim Bad Goisern als „Siegfried Tagesen Haus“ offiziell wiedereröffnet.
„Wir sind stolz, unseren Auftraggebern der öffentlichen Hand nun ein zukunftsfähiges Haus nach den aktuellen pädagogischen Vorgaben und dem Stand der Technik anbieten zu können“, sagte Obfrau Susanne Draxler nach der Eröffnung. Damit wurde nach langer Planungsphase und einjähriger Bauzeit die Komplettsanierung des Schülerheims, das bereits auf eine 116-jährige Geschichte zurückblickt, abgeschlossen.
„Als 1906 an prominenter Stelle auf einem Hang direkt über dem Ortskern von Bad Goisern der Spaten zum Bau eines Erholungsheimes für Wiener Waisenkinder angesetzt wurde, konnte noch niemand ahnen, welche wechselvolle Geschichte das Haus nehmen würde. Heute dürfen wir mit Freude mitteilen, dass nach Waisenhaus, Lazarett, Brand und Plünderung heute an jenem Hang das vermutlich modernste Schülerheim Österreichs steht“, zeigte sich Draxler erfreut.
In einer einjährigen Umbau- und Renovierungsphase nach dem Entwurf der Architekten Armin Kefer und Bernhard Wagner wurde das Haus nahezu total entkernt und wieder aufgebaut. Neue, bequeme Zweibettzimmer mit Hotelkomfort trennen den Privatbereich von sonnigen, geräumigen Gemeinschaftsräumen. Der Hauseingang wurde verlegt, Küche, Zentralgarderobe und Stiegenhaus sind komplett neu gestaltet und das Haus mit einem Lift barrierefrei ausgerüstet.
„Besonders wichtig waren aber die unsichtbaren Bestandteile der Haustechnik wie Lüftung, Trinkwasser- und Elektroinstallation, aber auch Brandschutz und Sicherheitstechnik nach neuestem Stand. Zusätzlich galt es, das Erscheinungsbild erhalten. Das Haus fügt sich jetzt wie gewohnt in das Ortsbild ein”, betonte Draxler.
Bei der festlichen Wiedereröffnung am 15. Juni dankte Draxler auch Kersten Hüttel-Buttinger, dem Geschäftsführer des Ausweichquartieres Luise-Wehrenfennig-Haus der Evangelischen Jugend, „für die zuvorkommende Behandlung während des Exils von Kindern und Team“. Schließlich sei es „nicht selbstverständlich”, dass ein derartiges großes Vorhaben auch unter den kritischen Rahmenbedingungen der Pandemie innerhalb der vorgesehenen Zeit abgeschlossen werden konnte.