Virologen und Esel
Michael Chalupka über eine Bedrohung, die offensichtlich ist.
Man kann angesichts des der Pandemie den Kopf in den Sand stecken. Man kann sich über die Realität hinwegsetzen und tun, als ob nichts wäre. Aber das kann man nicht für immer tun.
In der Bibel findet sich dazu die Fabel von Bileam und seinem Esel. Die beiden zogen ihres Weges. Da sah der Esel einen Engel mit einem Schwert und rannte in ein Feld. Bileam war verblendet und sah den Engel nicht und schlug den Esel, um ihn auf den Weg zurückzubringen. Darauf stellt sich der Engel zwischen die Mauern zweier Weinberge. Der Esel wich aus und quetschte das Bein Bileams gegen die Mauer und wurde wieder geschlagen. Schließlich blockierte der Engel den Weg, und der Esel legte sich nieder. Bileam schlug den Esel ein drittes Mal. Daraufhin begann der Esel zu sprechen. „Was habe ich dir getan, warum schlägst du mich?“ Und dann, heißt es, öffnete Gott dem Bileam die Augen und er sah selbst den Engel des Herrn mit dem Schwert auf dem Weg stehen.
Die Fabel von Bileam und dem Esel zeigt eines, es kann lange dauern bis einer die Realitäten erkennt, bis einer wahrnimmt, dass er in sein Unglück rennt. Und es ist klug, wenn man die die Zeichen der Zeit nicht zu deuten weiß, auf die zu hören, die sie erkennen. Dabei hätten die Minister und Landeshauptleute von heute es leichter als Bileam, denn Virologen sind keine Esel und auf sie einzuschlagen und sie zu verspotten bringt keinen Schritt weiter. Die Bedrohung durch das Virus ist offensichtlich.