Innsbruck: Kirchen erschüttert über Beschädigung des „Mobilen Bethauses“

 
von Evangelischer Pressedienst

„Solidarisch mit der jüdischen Gemeinde“ – Kunstwerk erinnert an die Pogrome

Innsbruck (epdÖ) Die Evangelische Kirche in Tirol, die römisch-katholische Kirche und das christlich-jüdische Lokalkomitee Tirol zeigen sich einer Stellungnahme vom Donnerstagabend, 11. November, erschüttert über die Beschädigung des „Mobilen Bethauses“, das erst am Dienstag am Landestheatervorplatz als Mahnmal für die Opfer der Novemberpogrome errichtet wurde. „Auch wenn das Tatmotiv noch im Dunkeln liegt, können wir den Schrecken, den diese Tat in der jüdischen Gemeinde auslöst, gut nachvollziehen, liegt doch die Erinnerung an antisemitische Vorfälle, die sich in den letzten Jahren in Österreich ereignet haben, nahe“, heißt es in der von Bischof Hermann Glettler (Römisch-katholische Kirche), Superintendent Olivier Dantine (Evangelische Kirche A.B.) und Univ. Prof. Roman Siebenrock (christlich-jüdisches Lokalkomitee Tirol) unterzeichneten Stellungnahme. Die Unterzeichnenden erklären sich solidarisch mit der jüdischen Gemeinde in Innsbruck: „Wo auch immer das Motiv für diese Tat liegt, sie ist ein Angriff auf ein wichtiges Zeichen der Erinnerung an die Shoah, das erst vor wenigen Tagen errichtet wurde.“ Diese Erinnerung aufrecht zu erhalten, die Opfer der Shoah zu ehren und jeglichem Antisemitismus zu wehren, sei „ein wichtiges gemeinsames Ziel von Christen und Juden in unserem Land“.

Das von den Künstlern Oskar Stocker und Luis Rivera konzipierte Kunstwerk ist ein deutlich sichtbares Zeichen des jüdischen Lebens in Innsbruck. Die begehbare Skulptur auf dem Grundriss eines Davidsterns wendet sich mit Monitoren versehen der Stadt als Mahnmal zu. In der Nacht auf Donnerstag wurde bei einem Einbruch die Inneneinrichtung von Unbekannten stark beschädigt, sodass daraufhin ein Teil der Kunstinstallation aus Sicherheitsgründen abgebaut werden musste.

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