Diakonie mahnt schnellere Obsorgeentscheidungen für geflüchtete Kinder ein
Moser: „Derzeitiger Zustand verletzt die Rechte dieser Kinder“
Wien (epdÖ) – Anlässlich des Weltflüchtlingstags am Sonntag, 20. Juni, hat die Diakonie Österreich Verbesserungen bei Schutz und Rechtsstellung von geflüchteten Kindern eingemahnt. Das müsse durch schnellere Obsorgeentscheidungen geschehen, so die Diakonie in einer Aussendung. „Der derzeitige Zustand, die Vormundschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erst Monate nach deren Ankunft zu regeln, ist untragbar und verletzt die Rechte dieser Kinder“, betont Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Die Obsorgeentscheidung müsse bereits am ersten Tag nach der Ankunft getroffen und die Kinder umgehend nach den Standards der Kinder und Jugendhilfe untergebracht werden, so die Diakonie. „Die monatelange Unterbringung in Großquartieren ohne altersgerechte Betreuungsstruktur ist nicht länger hinnehmbar.“
Die Diakonie plädiert dafür, alleinreisende Flüchtlingskinder unmittelbar nach ihrer Ankunft in geeigneten Betreuungseinrichtungen in den Bundesländern unterzubringen. Die Zuständigkeit solle von Anfang an bei den Kinder- und Jugendhilfeträgern liegen. „Dabei muss das Kindeswohl in den Vordergrund gerückt werden, indem für den Schutz und die Fürsorge, die für das Wohlergehen der Kinder notwendig sind, gesorgt wird und auf die bestmögliche Entwicklung und Entfaltung, sowie die Wahrung ihrer Interessen geachtet wird.“ An die Regierung appelliert die Diakonie, „dieses Thema nun schnellstmöglich anzugehen und die Erfahrung und Expertise der Organisationen, die sich täglich um die Einhaltung und Umsetzung der Kinderrechte in Österreich bemühen, einzubinden“.