Lichtermeer am Stephansplatz erinnerte an Coronaopfer
5.127 Kerzen in Wiener Innenstadt für genauso viele Tote
Wien (epdÖ) – Mit einem stillen Gedenken und 5.127 Kerzen ist am Freitag, 18. Dezember, am Wiener Stephansplatz Trauer um die bis zu diesem Tag in Österreich an Corona Verstorbenen zum Ausdruck gebracht worden. Dazu aufgerufen hatte die im Frühjahr 2020 ins Leben gerufene Initiative „füreinand – gemeinsam für Mitmenschlichkeit“. Angesichts der seit Beginn der zweiten Covid-19-Welle sprunghaft angestiegenen Zahl der Todesopfer sagte Caritas-Präsident Michael Landau am Rande der Kundgebung: „Hinter jeder Zahl steht immer ein Mensch.“ Symbolisiert wurde dies großflächig und beeindruckend mit tausenden Flammen mitten im Herzen Wiens. Der evangelische Oberkirchenrat Karl Schiefermair betonte, in der öffentlichen Debatte stehe die Wirtschaft im Vordergrund, viel zu wenig Gedanken würden aber auf die Toten verwendet: „Es geht letztlich darum, dass Leute sterben, und viel zu viele sterben.“ Man denke auch an das Leid der Angehörigen. Viele hätten sich nicht von ihren sterbenden Lieben verabschieden können. Zudem wünschte sich Schiefermair einen Gedenktag für die Toten, etwa den Karfreitag.
Viele mussten schon Abschied nehmen
Die Caritas ist gemeinsam mit der „Krone“ und „kronehit“ Trägerin der breiten zivilgesellschaftlichen Initiative, die u.a. von Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterstützt wird. In der Aussendung zur Kundgebung hieß es: Mit zunehmender Dauer der Pandemie würden nicht nur die enormen wirtschaftlichen und sozialen Folgen offenkundig, es gebe auch immer mehr Familien, die von ihren Liebsten Abschied nehmen mussten. Die Wiener Initiative folgte ähnlichen Mahnwachen in anderen europäischen Städten und Ländern. Es wurden zugleich tausende Menschen in ganz Österreich gebeten, dem Beispiel zu folgen und bei sich Zuhause eine Kerze anzuzünden. Die mehr als 12.000 Sympathisanten der Initiative hätten in den vergangenen Monaten ganz konkret geholfen, wenn Menschen einsam sind oder Hilfe brauchen. „Gemeinsam wollen wir zeigen, dass es auch in Zeiten des Abstandhaltens möglich ist, einander nahe zu sein“, wurde betont.
Infos unter: www.fuereinand.at