Brot für die Welt sieht mangelnde Umsetzung von Frauenrechten
Kolodziejczyk: Politischer Wille fehlt
Wien (epdÖ) – 25 Jahre nach der Konferenz von Peking, in der 189 Staaten Ziele zur Geschlechtergleichstellung formulierten, seien Frauenrechte nur teilweise umgesetzt. Das kritisiert die evangelische Entwicklungshilfeorganisation Brot für die Welt in einer Aussendung zum Internationalen Frauentag am Sonntag, 8. März. Der Aktionsplan, der aus der vierten Weltfrauenkonferenz in Peking hervorging, sei das bis heute umfangreichste und zugleich fortschrittlichste UNO-Dokument für die Verwirklichung von Frauenrechten geblieben. Zwar seien strategische Ziele in zwölf Bereichen gesetzt worden, aber „vielerorts fehlt leider der politische Wille zur Umsetzung“, so Aleksandra Kolodziejczyk, Referentin von Brot für die Welt.
Bis heute würden Benachteiligungen in verschiedenen Bereichen ineinander greifen: Obwohl Frauen eine zentrale Rolle in der Herstellung von Nahrungsmitteln einnehmen (in Afrika stellten Frauen bis zu 80% der Nahrungsmittel her), seien sie am stärksten von Hunger und Mangelernährung betroffen, heißt es in der Aussendung weiter. Laut FAO-Bericht von 2019 seien 70% der Hungernden und Mangelernährten weltweit Frauen und Mädchen. Sie besäßen nur selten Land, hätten kaum Zugang zu Krediten oder zu Besitz. Sie hätten geringere Bildungschancen, verdienten weniger als Männer und leisteten den Großteil der unbezahlten Arbeit. Zudem leiden Frauen häufig unter Gewalt: Jede dritte Frau weltweit sei von sexueller Gewalt betroffen.
Brot für die Welt unterstützt Frauen und Mädchen dabei, ihre Lebenssituation zu verbessern und ihre Menschenrechte wahrzunehmen. „In unseren Trainings, durchgeführt von lokalen Partnerorganisation, lernen Frauen zum Beispiel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide richtig angebaut werden, um unter schwierigen klimatischen Bedingungen am besten zu gedeihen“, erklärt Kolodziejczyk.