Neue Gefängnisseelsorgerin für Wien: Pfarrerin Daniela Schwimbersky
Amtseinführung in der Justizanstalt Wien Josefstadt – „Fürchtet Euch nicht“
Seit dem 1. September ist Pfarrerin Daniela Schwimbersky die neue evangelische Gefängnisseelsorgerin in und für Wien. Jetzt, am 26. September 2019, wurde sie mit einem feierlichen Gottesdienst in der Justizanstalt Wien Josefstadt offiziell in ihr Amt eingeführt.
Der Gottesdienst wurde in der Katholischen Kapelle mit Inhaftierten und vielen Ehrengästen gefeiert. Darunter waren: Alt-Bischof Dr. Michael Bünker, der niederösterreichische Superintendent Lars Müller-Marienburg, Univ.-Prof. Dr. Wilfried Engemann sowie Gäste aus Familie und Kirche. Aus dem Bereich der Justiz nahmen neben Anstaltsleiterin Hofrätin Mag.a Helene Pigl und Bediensteten der Justizanstalt Wien-Josefstadt und Wien-Mittersteig auch Vizepräsidentin Dr. Eva Brachtel vom Landesgericht für Strafsachen, LStA Mag. Gerhard Nogratnig sowie Mag.a Angelika Stoschka vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz (BMVRDJ) teil.
Mit der Verlesung des Amtsauftrages durch Petra Mandl MA, Superintendentialkuratorin der Evangelischen Diözese A.B. Wien, im Festgottesdienst sowie durch die Segnung von Wiens langjährigem Gefängnisseelsorger und heutigem Superintendenten Dr. Matthias Geist wurde die Arbeit an Mag.a Daniela Schwimbersky öffentlich übergeben.
Die 46-Jährige ist die erste Frau, die den hauptamtlichen Posten innehält. Gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Gefängnisseelsorge-Team aus Christine Hubka und Simon Konttas betreut Schwimbersky Haftinsassen und Haftinsassinnen in der Josefstadt sowie in den Justizanstalten in Favoriten, am Mittersteig und in Simmering.
„In den Seelsorge-Gesprächen schenken wir Vertrauen, wo sonst keines mehr ist“, so Schwimbersky. „Es ist ein besonderes Geschenk, mit denen unterwegs zu sein, die die Schuldfrage ganz existentiell bewältigen müssen.“
In der Josefstadt wird in der Evangelischen Kapelle jeden Donnerstag in zwei Gruppen Gottesdienst gefeiert. „Der Gottesdienst ist für die Inhaftierten eine Auszeit. Er bietet Zuspruch, andere Klänge als im Haftalltag sowie Aktivität wie singen, lesen, beten statt Passivität; und Gemeinschaft, wo Einsamkeit zur Qual wird.“
So auch im Festgottesdienst zur Amtseinführung am 26. September, der durchzogen war vom Bibelvers „Fürchtet Euch nicht“: „Wenn auch Sorgen und Nöte uns umfassen und hinunterziehen –wie die Wellen in der biblischen Geschichte Petrus hinunterziehen – dann können wir uns darauf verlassen: da gibt es Einen, der uns die Hand reicht. Einen, der einen neuen Weg verheißt“, so Pfarrerin Schwimbersky in ihrer Predigt.
Dass Gottesdienste eine besondere Zeit in einer Haftanstalt sind, spürten wohl alle Anwesenden. Auch bei den gesungenen Liedern, in denen es heißt: „Fürchte dich nicht, gefangen in deiner Angst, mit der du lebst. Mit ihr lebst du“ oder „Da wohnt ein Sehnen tief in uns. (…) Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir“, war die besondere und tröstende Atmosphäre greifbar.