Kuckuck

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka zur Debatte über den Religionsunterricht

Kuckuck. Und ich bin weg. Wenn kleine Kinder sich die Augen zuhalten, dann meinen sie, sie seien unsichtbar. Daran erinnert mich die Debatte, ob man den Religionsunterricht in der Schule abschaffen soll. Werden wir älter, wissen wir, dass Probleme nicht dadurch gelöst werden, dass man nicht mehr hinschaut.

Auch die, die der Meinung sind, eine Welt ohne Religion wäre eine bessere, müssen erkennen, dass viele Menschen religiös sind und darin einen Sinn und Halt im Leben finden.

Wenn es verschiedene Religionen in einer pluralen Welt gibt, dann ist es wichtig, dass es gut ausgebildete Lehrkräfte gibt. Lehrpläne, die transparent begründet werden, und dass das Fach Religion im öffentlichen Raum der Schule unterrichtet wird. Wer religiöse Bildung ins Private zurückdrängen will, trägt zum Obskurantismus und zum Missbrauch von Religion und damit gerade zur Radikalisierung unter dem Deckmantel der Religionen bei. Fundamentalisten aller Religionen und Weltanschauungen zeichnen sich gerade nicht durch eine vertiefte Kenntnis ihres Gegenstandes aus.

Religiöse Traditionen bilden einen Reichtum. Ohne biblische Bezüge etwa bleibt vieles in der Musik, in Kunst und Kultur unverständlich. Sich kritisch und informiert mit Religion auseinanderzusetzen, ist aber nicht zuletzt ein Mittel, Demokratie zu stärken und lebendig werden zu lassen, indem Vielfalt als positiver Wert anerkannt wird.

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