Weltumwelttag – Moser: Klimapolitik als Sozialpolitik gestalten
Diakonie Österreich unterstützt Zukunftsallianz
Wien (epdÖ) – Anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni weist die Diakonie Österreich auf die Verknüpfung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit hin. Gemeinsam mit der Zukunftsallianz wolle die Diakonie die Klimakrise sozialpolitisch in Angriff nehmen, „denn Menschen, die von Armut betroffen sind, verursachen wenig bis kaum CO2, leiden aber besonders unter den Auswirkungen der Klimakrise, weil sie sich nicht oder nicht ausreichend dagegen schützen können“, betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Sozial benachteiligte Menschen könnten sich etwa eine Wohnung, die im Sommer kühl ist, oft nicht leisten.
„Es gilt, die Klimapolitik als Sozialpolitik zu gestalten und der Klimakrise mit Instrumenten des Sozialstaats entgegenzutreten“, fordert die Diakonie-Direktorin. „Wir müssen die negativen Auswirkungen der Klimakrise auf Menschen mit geringem Einkommen mit sozialstaatlichen Mitteln ausgleichen, in öffentliche Infrastruktur investieren, die für alle zugänglich ist und Klimaschutzmaßnahmen auch hinsichtlich ihrer Verteilungswirkung überprüfen.“ Menschen mit geringem Einkommen, Pflegebedarf und Kindern belasteten die Umwelt wenig, litten jedoch stärker unter den Folgen des Klimawandels und der Energiekrisen.
Da die Möglichkeiten armutsgefährdeter Menschen, klimaschonende Maßnahmen zu ergreifen, begrenzt sind, investiert die Diakonie in Gebäude und Prozesse und fördert die Bewusstseinsbildung. „Wir müssen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene Lösungen finden und dürfen weder die gesamte Verantwortung noch die Folgen bei den Einzelnen belassen“, unterstreicht Moser. Von der Politik fordert die Diakonie sozial gerechte Rahmenbedingungen und die rasche Umsetzung der notwendigen Gesetze.
Dialogoffensive und Zukunftsplan
Die Zukunftsallianz wurde vom Klimavolksbegehren gegründet, um Klimaschutz zurück in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Im Zentrum steht der Dialog mit der Bevölkerung, Vertreterinnen und Vertretern aus Gemeinden, Organisationen, Religionsgemeinschaften und Unternehmen. Die breit angelegte Dialogoffensive bezieht die Bevölkerung gemeinsam mit Partnerorganisationen wie der Diakonie Österreich mit ein. Die Ideen der Bevölkerung werden gesammelt und von einem wissenschaftlichen Beirat ausgewertet. Der daraus resultierende Zukunftsplan wird dann der Politik vorgelegt.