ORDINATIONSGEDENKEN VON WERNER HORN UND WEITEREN SECHS PFARRER:INNEN

WÜRDIGUNG UND SEGEN NACH GEMEINSAM 295 JAHREN IM GEISTLICHEN AMT

 
von Gratzer

„Dieser Gottesdienst reicht nicht aus, um Dich, lieber Werner Horn, in Deiner Person und mit Deinem vielfältigen Wirken vollständig würdigen zu können. Ich kann nur sagen, dass es jedes Mal eine Freude ist, Dir zu begegnen und mit Dir Situationen unserer Kirche in Wien in Geschichte und Gegenwart zu bedenken“. Mit diesen Worten sowie einigen Blitzlichtern aus seiner Lebens- und Wirkungsgeschichte zeichnete Superintendent Matthias Geist der zahlreich versammelten Gemeinde in Leopoldstadt & Brigittenau (Am Tabor) ein persönliches Bild seines Vor-Vorgängers.

Denn vor genau 60 Jahren am 31. Mai 1964 wurde Superintendent i.R. Prof. Werner Horn in das geistliche Amt ordiniert. Am selben Ort der Verklärungskirche und ebenfalls am Sonntag Trinitatis wurde sein Wirken und das weiterer sechs verdienter geistlicher Amtsträger:innen mit Bezug zu Wien vom aktuellen Superintendenten gewürdigt: Ilse Beyer (50 Jahre), Verena Groh (25 Jahre), Herbert Rampler (40 Jahre), Edith Schiemel (25 Jahre), Ingrid Staudt (55 Jahre) und Martin Vogel (40 Jahre) bildeten gemeinsam mit dem Jubilar eine Gruppe von Pfarrerinnen und Pfarrern, die sich auch für die vergangenen Jahre bedanken und für die kommende Zeit segnen ließen. Auch für sie alle fand Geist individuelle und persönliche Worte des Dankes und Zuspruchs, wobei insbesondere die Geschichte der früheren Pfarrerin von Liesing und Seniorin Ilse Beyer aufhorchen ließ. Sie war 1961 mit allen Prüfungen zum geistlichen Amt befähigt, wurde aber erst 1974 ordiniert und konnte aufgrund der erst ab 1980 geltenden Rechtslage auch als Frau - in vollständiger Gleichberechtigung - als Pfarrerin wirken.

Die Vielfalt des Pfarrberufs zu gestalten und manchmal auszuhalten sei Grund genug, dankbar zurückzublicken auf das, was war. Darum kamen auch über 150 Gäste aus Nah und Fern zu diesem besonderen Ordinationsgedenken der Jubilar:innen, unter anderen Familienangehörige und Weggefährt:innen aus Pfarrgemeinden und übergemeindlichen Arbeitsbereichen. Alle, die gekommen waren, ermutigte und mahnte Geist im Ausklang jedoch auch mit den Worten Jesu aus dem Johannesevangelium 15,16: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.“

Einen besonderen Akzent verlieh dem Gottesdienst die musikalische Gestaltung durch Maria Heidecker, die auch mit Sologesang die Kantate „Gelobet sei der Herr“ (BWV 129) eindrucksvoll aufführte. Im Rahmen ihres Prüfungsgottesdienstes leitete sie auch den Chor und das Orchester am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik, wobei auch Werke von G. Dufay und J. Dunstaple zur Aufführung kamen. Die Vorbereitung des musikalischen Festgottesdienstes lag einerseits bei Pfarrer Hannes Pitters und Pfarrerin Heike Wolf, andererseits in ganz bedeutender Weise bei dem Jubilar und Altsuperintendent, der seine bereits jahrzehntelange Lehrtätigkeit als Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst einbringen konnte.

Mit den herausragenden Klängen, der künstlerischen Darbietung wie auch durch seine Predigt über Epheser 1,3-14 hat Werner Horn wohl nicht nur sich, sondern allen gewürdigten Kolleg:innen und der ganzen Gemeinde ein großes Geschenk und Zeichen des Dankes bereitet.

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