Europa-Staatspreis für Toleranzgespräche
Dialogveranstaltung in Fresach maßgeblicher Beitrag zur europäischen Verständigung
Wien (epdÖ) – Das Kärntner Bergdorf Fresach hat mit den Europäischen Toleranzgesprächen den Europa-Staatspreis 2024 in der Kategorie „Europa in der Gemeinde“ gewonnen. Bürgermeister Gerhard Altziebler und das Organisationsteam des „Denk.Raum.Fresach“ (DRF) nahmen die Auszeichnung am Dienstag, 7. Mai, in Wien von Europaministerin Karoline Edtstadler entgegen. „Für uns ist das eine besondere Würdigung“, sagte Wilfried Seywald von der Denkwerkstatt, „wir haben uns von Beginn an bemüht, Europa erlebbar zu machen“.
Seit über 50 Jahren ist Fresach Heimat für Wissenschaft und Schrifttum, mit der Internationalen Schriftstellertagung (1972-1996) schrieb das Dorf im Ost-West-Dialog Literaturgeschichte. 2011 setzte sich der Ort mit der Landesausstellung „Glaubwürdig bleiben – 500 Jahre protestantisches Abenteuer“ und dem evangelischen Toleranzmuseum ein Wissens- und Architektur-Denkmal. Die seit 2015 organisierten Toleranzgespräche knüpfen an diese Tradition an und führen den europäischen Einigungsgedanken mit einem eigenen Nord-Süd-Dialog fort.
Fresach trage mit den Europäischen Toleranzgesprächen maßgeblich zur Erreichung der gemeinsamen Ziele der europäischen Verständigung und der Stärkung des Europabewusstseins bei, so die Begründung der Fachjury, die sich aus Landjugend Österreich (Valentina Gutkas), Gemeindebund (Walter Leiss), dem Magazin „Kommunal“ (Hans Braun), dem Fachmagazin „public“ (Barbara Rauhofer) und der EU-Gemeinderätin Carmen Kiefer zusammensetzte. „Mit unserer klaren Entscheidung holen wir ein außerordentliches Projekt vor den Vorhang“, so Valentina Gutkas.
Der Europa-Staatspreis prämiert die besten Projekte und Initiativen in 5 Kategorien: Europa in der Gemeinde, Europa in der Bildung, Europa in Kunst & Kultur, Grenzenloses Europa, Europa erklären. Er wurde 2015 von der Bundesregierung anlässlich der 20-jährigen Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union geschaffen und 2024 zum achten Mal vergeben. Detaillierte Informationen hier
Die Europäischen Toleranzgespräche
Die Europäischen Toleranzgespräche finden seit 2015 alljährlich zu Pfingsten statt und behandeln gesellschaftliche Entwicklungen und politische Bildung zu Fragen der sozialen Integration, Demokratie und Menschenrechte. 2024 befassen sie sich mit der Frage „Wahrheit – Was ist wirklich?“ und den zunehmenden Versuchen, die öffentliche Meinung mit „Fake News“ und KI-gesteuerter Desinformation zu manipulieren. Die Gespräche werden vom Land Kärnten, der Stadt Villach und der Evangelischen Kirche sowie der Kunstsektion im Bundeskanzleramt maßgeblich unterstützt.