Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien tagte in Rom
Herrgesell: „Bin stets bereichert nach Hause gefahren“
Wien (epdÖ) – Im Rahmen der diesjährigen Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) vom 25. bis 28. April in Rom wurde das 75-jährigen Bestehen der ELKI begangen. Nach ihrer Tagung auf Sizilien im vergangenen Jahr kehrte die wichtige lutherische Versammlung nun nach Rom zurück. Auf dem Programm standen nicht nur interne strukturelle Themen, die Delegierten befassten sich auch mit Fragen, die für Ausbau und Stabilisierung der Arbeit in der italienischen Gesellschaft relevant sind. Darüber hinaus war die Tagung für die 15 lutherischen Gemeinden Italiens eine Gelegenheit, um ihre Geschichten seit ihrem Eintritt in die ELKI bis heute zu erzählen.
„Von besonderer Bedeutung sind auch die zahlreichen Grußworte gewesen, die von den in- und ausländischen in diesen Tagen anwesenden Gästen ausgesprochen wurden“, heißt es in einer abschließenden Presseaussendung. Als Vertreterin der Evangelischen Kirche Österreich war Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell nach Rom gereist. „Mit großem Interesse habe ich stets Ihre Projekte verfolgt“, sagte sie in ihrem Grußwort vor den Delegierten, „von Ihren Synoden bin ich stets bereichert nach Hause gefahren“. Als Geburtstagsgeschenk zum 75er überbrachte sie mit einer Sachertorte eine typische österreichische Spezialität.
Aktuelle Themen in Italien und Österreich
Herrgesell berichtete der ELKI-Synode, mit welchen Themen sich die Evangelische Kirche in Österreich gerade beschäftigt – wie etwa Digitalisierung, Klimawandel, Unterstützung von Ehrenamtlichen, Begleitung junger Eltern von der Taufe bis zum Schulbeginn und etliches mehr. Die Oberkirchenrätin informierte in Rom vor allem auch über den gesamtösterreichischen Zukunftsprozess „Aus dem Evangelium leben“, wo Pfarrgemeinden und Werke in zahlreichen „Erprobungsräumen“ neue Wege kirchlichen Lebens beschreiten.
„Alles in allem war es diesmal besonders spannend“, blickt Herrgesell für den Evangelischen Pressedienst auf die Synode in Rom zurück. Zum 75-jährigen Bestehen der ELKI habe es viele Blicke zurück und „zaghafte nach vorne“ gegeben. Die Gemeinden in Italien würden zahlenmäßig kleiner werden, „es gibt kaum junge Menschen, die sich in den Gemeinden aktiv betätigen“. So würden derzeit langfristige Überlegungen angestellt, „wie man damit umgehen kann“. Erfreulich sei, dass alle Pfarrstellen wieder besetzt seien.
Die ELKI ist Mitglied des Lutherischen Weltbundes, der weltweit mehr als 77 Millionen Gläubige vereinigt. Die Synode, die sich aus Vertretern der fünfzehn über ganz Italien verstreuten lutherischen Gemeinden zusammensetzt, ist die demokratische und partizipative Versammlung, die mit der Aufgabe betraut ist, die ELKI zu leiten. Die ELKI ist die älteste lutherische Präsenz in Italien. Sie wurde 1949 gegründet, um die im Land bestehenden lutherischen Gemeinden zu unterstützen, die aufgrund des Zweiten Weltkriegs mit zunehmenden materiellen Schwierigkeiten konfrontiert waren.