Vorarlberg: Demo für Demokratie und Menschenrechte

 
von Evangelischer Pressedienst

Stoffers: „Angehörige einer Minderheitenkirche wissen, was Vertreibung, Diskriminierung und Ausgrenzung bedeuten“

Dornbirn (epdÖ) – Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ haben am Sonntag, 18. Februar, in Dornbirn zahlreiche Menschen „für Demokratie und Menschenrechte“ demonstriert. Aufgerufen hatte dazu die Vorarlberger Plattform für Menschenrechte, das Bündnis „Uns reicht ́s“ (www.unsreichts.at) und „PRIM“ – Die Plattform für Reformpädagogische Initiativen. Laut Veranstalter haben 4.000 Personen an der Demonstration teilgenommen, nach Angaben der Polizei waren es rund 2.000. Dem Aufruf angeschlossen hatten sich rund 40 Organisationen und Institutionen, darunter auch alle evangelischen Pfarrgemeinden in Vorarlberg.

Die Kundgebung begann mit einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny. Am Ende der Demonstration wurde der neun Opfer des rechtsextremistischen Anschlags von Hanau gedacht, der sich am 19. Februar zum vierten Mal jährte.

Wie schon zuvor in zahlreichen Städten in Österreich und Deutschland sollte auch „im Ländle ein starkes Zeichen für Demokratie, Solidarität und Vielfalt gesetzt werden“, so die Organisationen im Vorfeld. Die gesellschaftliche Spaltung und rechtsradikale Ideen seien „brandgefährlich“, erklärten die Initiator:innen, unter ihnen auch die Intendantin des Vorarlberger Landestheaters (Bregenz), Stefanie Gräve. Um die aktuellen Herausforderungen in ihrer Komplexität zu meistern, brauche es Solidarität und Mitmenschlichkeit, hieß es in dem Aufruf. Ausgelöst wurden die Demonstrationen, die an verschiedenen Orten in Deutschland und Österreich stattfinden, durch das Bekanntwerden eines Geheimtreffens Rechtsextremer in Potsdam.

„Das Einstehen für Toleranz, Vielfalt, Demokratie, Menschenrechte und Minderheitenschutz gehören sozusagen zur DNA der Reformierten Kirche, der evangelischen Kirchen in Österreich“, betont Pfarrer Ralf Stoffers aus der Pfarrgemeinde Bregenz, die gemeinsam mit den Pfarrgemeinden in Bludenz, Dornbirn und Feldkirch zur Evangelischen Kirche H.B. (evangelisch-reformiert) gehört. „Nicht zuletzt aufgrund unserer Geschichte und Gegenwart als Angehörige einer Minderheitenkirche wissen wir, was Vertreibung, Diskriminierung und Ausgrenzung gesellschaftlich und persönlich bedeutet haben und – leider da und dort immer noch – bedeuten. Und wir wollten mit unserer Teilnahme auch als Zeichen in die Gesellschaft hinein vermitteln: Das Kreuz der Christ:innen kennt keine Haken“, so Stoffers.

 

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