Zerbrechliche Gefäße
Michael Chalupka über einen Schatz, der nicht durch die Inflation entwertet wird
Der Optimismus in Österreich ist auf dem Tiefstand. Viele fürchten, das alles zerbricht, alles den Bach hinuntergeht angesichts der Krisen des Klimas, des Krieges und der Teuerung.
Christinnen und Christen könnten dem entgegenhalten, unser Glaube hilft uns auch in schwierigen Zeiten. Mit dem Glauben haben wir einen Schatz, der nicht durch die Inflation entwertet wird. „Diesen kostbaren Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen“, heißt es im 2. Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Wenn alles zerbricht, dann gebraucht Gott das Zerbrechliche. Gott gebraucht das, was anderen als unbrauchbar erscheint.
Dieser Vers kann uns tragen, gerade in unserer Gebrochenheit, in unserer Unzulänglichkeit und Schwachheit. Gott gebraucht zerbrechliche Gefäße, um seinen Schatz zu verwahren. Dieser Vers kann uns davor bewahren, auf andere herabzuschauen, denn gerade die, denen wir nichts zutrauen, die uns schwach erscheinen, gerade ihnen kann ein Schatz anvertraut sein.
Warum aber dieses Bild der zerbrechlichen Gefäße, die Gott verwendet, um seinen Schatz unter die Menschen zu tragen? In der Frage liegt zugleich die Antwort. Wer selbst erfahren hat, nicht unverwundbar zu sein, sondern wer um seine Gebrochenheit weiß, der schaut nicht auf andere herab, der versteht ihre Sorgen und ihren Zweifel, der kann anderen Hoffnung geben, auch wenn die Zukunft wenig rosig erscheint.