Versprochen
Michael Chalupka fordert klare Worte in der Krise
Was ist uns nicht alles versprochen worden. Das Licht am Ende des Tunnels, die FFP2 Masken für alle über 65 vor Weihnachten oder die Impfung für die über 80-jährigen noch im Jänner. Meine 90-jährige Mutter hat die Masken nun doch bekommen. Ein Impftermin steht in den Sternen.
Die Regierung meint es ja gut mit uns. Sie möchte die Hoffnung nicht fahren lassen und Trost geben. Versprechungen sind dazu allerdings das falsche Mittel. Schon in der Bibel im Buch der Prediger heißt es: „Leichtfertige Leute, die ihr Versprechen nicht halten, kann Gott nicht ausstehen. Keine Versprechungen machen ist besser als etwas versprechen und es dann nicht halten.“ Als Kinder haben wir das gewusst, wenn wir uns zugerufen haben: „Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen.“ Versprechen sollte man nur etwas, wenn man sicher sein kann, es auch halten zu können. Leere Versprechungen ermutigen nicht und stiften keine Hoffnung.
Was es für Hoffnung braucht, sind Transparenz und Ehrlichkeit. Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten müssen als solche benannt werden. Fehleinschätzungen können passieren, müssen aber eingestanden werden. Bitte keine Versprechungen mehr, die nicht zu halten sind.
„Eure Rede aber sei Ja! Ja! und Nein! Nein! Was darüber ist, das ist vom Übel“, hat Jesus gesagt. Diese Klarheit kann Richtschnur sein in der Kommunikation auch schwieriger Entscheidungen und sie gibt Hoffnung.