Unauslöschlich

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka zum Tod von Ernst Gläser

Immer wenn ich einen der Rettungswagen der Johanniterunfallhilfe in Wien sehe oder einem Zivildiener im Krankenhaus oder Pflegeheim begegne, muss ich an einen Mann denken, ohne den es sowohl die Johanniter Unfallhilfe, wie auch den Zivildienst in seiner heutigen Form nicht gäbe. Der evangelische Pfarrer Ernst Gläser, vormaliger Direktor der Diakonie in Österreich (1969-1994), ist diese Woche im 92. Lebensjahr verstorben.

Niemand geht spurlos durch die Welt. Oft sind es nur wenige, die um die Spuren, die jemand hinterlassen hat, wissen, manchmal kennt sie die ganze Welt. Den Namen Ernst Gläser kennen nicht alle, er war kein Promi, kein VIP, obwohl er nicht nur in Österreich wirkte, sondern weit darüber hinaus. Er suchte das Rampenlicht nicht, er stellte nicht sich in den Mittelpunkt, sondern die Menschen, für die er sich einsetzte. Viele Lebensläufe hat er beeinflusst, in vielen Herzen hat er unauslöschbare Spuren hinterlassen.

Ernst Gläser war ein Mann voller Tatkraft mit visionären Ideen, die er in vielfältiger Weise umzusetzen wusste. Zugleich war er von einer Liebenswürdigkeit und Bescheidenheit, wie sie selten zu finden ist. „Unauslöschlich habe ich deinen Namen auf meine Handflächen geschrieben“, steht bei Jesaja. In Gottes Hand sind alle Namen geborgen. Da geht keiner verloren. Den Spuren Ernst Gläsers kann man auch auf Erden noch täglich begegnen. Dafür bin ich dankbar.

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