Ukraine-Hilfe: Evangelische Gemeinden und Einrichtungen helfen weiterhin
Benefizabende in Graz – Wiener Krankenhausseelsorge sucht Menschen mit Ukrainisch-Kenntnissen
Wien/Graz/Linz/Großpetersdorf (epdÖ) – Seit über einem Monat herrscht in der Ukraine Krieg. Österreichs evangelische Pfarrgemeinden, Werke und Einrichtungen helfen – etwa mit Benefizveranstaltungen, Geldspenden, Wohnraum und weiterhin mit Gebeten für den Frieden.
EJ Steiermark lädt am 6. April zu Benefizkonzert in Grazer Kreuzkirche
Die Evangelische Jugend Steiermark etwa lädt gemeinsam mit der Katholischen Jugend am Mittwoch, 6. April, zu einem Benefizkonzert in die Grazer Kreuzkirche. Auf der Bühne stehen der Singer-Songwriter Ansa Sauermann sowie die Bands „Frånz“, „Rote Augen“ und „Viech“. „Das Konzert soll Freude machen nach der langen Konzert-Durststrecke und – vor allem – Aufmerksamkeit schaffen für die aktuelle Situation bei unseren Nachbar*innen in der Ukraine. Familien stehen vor dem Nichts, Existenzen wurden zerstört und es ist momentan kein Ende in Sicht“, heißt es vonseiten der Veranstalter. Alle Erlöse des Abends gehen an Hilfsprojekte von Caritas und Diakonie. Der Einlass beginnt um 18 Uhr. Infos: www.graz-kreuzkirche.at
Kunst gegen Ohnmacht: „Artists for Ukraine“ am 8. April in der Kreuzkirche
Nur zwei Tage später bietet die Kreuzkirche wieder eine Bühne für ein Spendenevent: Bei „Artists for Ukraine“ am 8. April erwartet das Publikum Kabarett, Tanz und Musik. Die Spenden gehen an die Ukraine-Hilfe der Diakonie. „Wir haben eine zermürbende Ohnmacht im Hinblick auf diesen furchtbaren Krieg gespürt“, erklärt der Kabarettist und Schauspieler Oliver Hochkofler die Entstehungsgeschichte des Abends in einer Einladung. „Aber mit unseren künstlerischen Möglichkeiten können wir doch einen Beitrag leisten und Hoffnung verbreiten!“ Auf der Bühne stehen neben Hochkofler auch dessen Kabarettpartner und Musiker Imo Trojan, Diözesankantor Thomas Wrenger, der „liederliche Friedenssänger“ Manfred Perko oder die Pantomime „McBee“ (Sabine Wallner). Los geht’s um 18 Uhr. Infos: www.graz-kreuzkirche.at
Wien: Hilfe im Krankenhaus
In Wien begegnet das Team der Krankenhausseelsorge immer öfter Menschen aus der Ukraine, die traumatisiert sind und sich in Österreich einsam und isoliert fühlen. Um ihnen Hilfe anbieten zu können will die Wiener Krankenhausseelsorge ein Netzwerk aus freiwilligen ukrainisch- und/oder russisch sprechenden Seelsorgerinnen und Seelsorgern aufbauen. Diese sollten bereit sein, bei Bedarf in eines der nahegelegenen Krankenhäuser zu kommen und in Begleitung eines Mitglieds des Seelsorgeteams Patientinnen und Patienten zu besuchen (Kontakt für Interessierte: livia.wonnerth-stiller@evang.at, 0699/188 78 097).
Wien-Währing: Kindergarten nahm vertriebene Kinder auf
Auf allen Ebenen aktiv zeigt sich auch die Lutherkirche in Wien Währing. Der Kindergarten der Gemeinde hat mittlerweile zwei geflüchtete Kinder aus der Ukraine aufgenommen. „In diesen Zeiten ist es wichtig, schnell zu reagieren und Hilfe anzubieten. Für die vertriebenen Kinder ist es von großer Bedeutung zeitnah einen neuen, geschützten Rahmen aufzubauen, der ihnen Vertrauen und Sicherheit vermittelt“, erklärt Jasmin Granitz, die den Kindergarten leitet. Auch einen Abend mit Lesungen für den Frieden sowie ein Friedensgebet gab es in der Gemeinde bereits. Vor der Kirche verweist ein großes Banner auf die Aktivitäten der Pfarrgemeinde. Darauf ist in vielen Sprachen „Friede“ zu lesen.
Zuflucht in Großpetersdorf
Im evangelischen Gemeindezentrum im burgenländischen Großpetersdorf lebt seit kurzem eine junge Mutter aus der Ukraine mit ihren zwei Kindern. Der Familienvater sowie die Großeltern mussten in der Ukraine zurückbleiben. Hilfsgüter wurden von der lokalen Volkshilfe zur Verfügung gestellt. „Wir mussten sofort helfen und der Familie einen sicheren Ort zur Verfügung stellen“, so der Großpetersdorfer Pfarrer Carsten Marx und seine Frau Claudia Eva Marx gegenüber burgenländischen Medien.
Gemeinsam im Gebet in Linz
Von der nachhaltigen Hilfe des Gebets ist die evangelische Pfarrgemeinde Linz Innere Stadt überzeugt. In ökumenischer Verbundenheit lädt deren Pfarrer Wolfgang Ernst gemeinsam mit Dompfarrer Max Strasser alle zwei Wochen zum Friedensgebet für die Ukraine in den Linzer Mariendom ein. „Die Situation der Menschen in der Ukraine und der Krieg in Europa haben uns betroffen gemacht. Im gemeinsamen Gebet bitten wir um Frieden und richten uns auf Gott aus.“ Die nächsten Termine sind am 11. April, 25. April, 9. Mai, jeweils montags 19 Uhr.
Innsbruck: Benefizkonzert und Friedensandacht für die Ukraine
Einen musikalischen Abend ganz im Zeichen von Solidarität, Nächstenliebe und der Bitte um Frieden in der Ukraine haben zahlreiche Menschen am 27. März in der Christuskirche in Innsbruck erlebt. Lehrer*innen der Johann Sebastian Bach Musikschule Innsbruck, die „Bach-Teens“ der JSBM, der Chor der Christuskirche, der Chor „Pars-pro-toto“ und die Sängervereinigung Mühlau haben unter der musikalischen Leitung von Direktorin Bärbel Weber und Landeschorleiter Thorsten Weber musiziert. Im Rahmen der Friedensandacht sprachen der ukrainische Pfarrkurator Volodymyr Horbal und Pfarrerin Silke Dantine sowie Pfarrer Werner Geißelbrecht Worte für den Frieden. Der Reinerlös der Veranstaltung in der Höhe von 3.500 Euro geht zur Gänze an die Ukraine Nothilfe der Diakonie Katastrophenhilfe. Hier können Sie das Video der musikalischen Benefiz-Friedensandacht auf YouTube sehen.
Bregenz: Schweigekreis für den Frieden in der Ukraine
Mit einem Schweigen für den Frieden in der Ukraine setzen Menschen am Kornmarktplatz in Bregenz ein Zeichen für ein friedliches Miteinander. Dazu treffen die Menschen einander ab dem 7. April jeden zweiten Donnerstag von 18:00 bis 18:30 Uhr. Zu dem Schweigekreis für den Frieden laden die Evangelische Pfarrgemeinde A. u. H.B. Bregenz, die Katholische Kirche in Bregenz, Caritas & Du, Die Grünen Bregenz und die Arbeitsgemeinschaft für Christentum und Sozialdemokratie ein.