„Die Erde ist heilig, wir sind ein Teil davon.“

 
von Evangelischer Pressedienst

Schöpfungsbotschafterin Astrid Tendis-Knely im Portrait

Villach (epdÖ) – Astrid Tendis-Knely ist evangelische Religionslehrerin und Schöpfungsbotschafterin. An ihrem Villacher Gymnasium bringt sie Themen wie Plastik im Meer, Elektromüll, Landgrabbing, Saatgut, Artensterben und erneuerbare Energie in ihren Unterricht ein. Das Thema Schöpfung behandelt sie in jedem Jahrgang, oft im Herbst zum Erntedankfest. Für sie persönlich spielte das Thema Klimaschutz stets eine große Rolle, so bereits auch in ihrem Elternhaus, erzählt sie im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Der eigene Alltag wurde in der Familie stets verantwortungsbewusst gestaltet und auch die Beschäftigung mit den Hintergründen der Klimakrise begann für Tendis-Knely sehr früh. Im Religionsunterricht möchte sie nicht nur düstere Begebenheiten berichten „wie schlimm es um die Erde steht“, sondern auch immer „Hoffnungsgeschichten“ über gelungene Aktionen einbringen. „Es macht Spaß, gemeinsam unterwegs zu sein und die Erde enkeltauglich mitzugestalten. Es gibt schon viele, die innovative Projekte entwickeln“, so Tendis-Knely. Bereits 2007 hat sie mit ihrem 2019 verstorbenen Ehemann Norman Tendis das „Regenbogenland“ in der Gemeinde St. Ruprecht aufgebaut, einem Gemeinschaftsgarten mit in Vergessenheit geratenen Obstsorten.

Vom Jahr der Schöpfung erwartet sie, dass Christinnen und Christen verstärkt die Wichtigkeit von Klimaschutz als Teil ihres Glaubens verstehen und sich dem Thema in diesem Jahr „mit allen Sinnen nähern“. Einerseits sollen Gläubige die Schönheit der Schöpfung genießen, andererseits auch in Austausch kommen, um praktische Ideen zum Klimaschutz zu sammeln. „Die besondere Verantwortung der Kirchen sehe ich darin, stärker bewusst zu machen, dass Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung nicht ‚weltliche‘ Nebensächlichkeiten sind, sondern Glaubenssache“, erklärt sie. „Aus unserem Glauben heraus tragen wir Verantwortung für unsere Welt. Bewahrung der Schöpfung ist Gottes-dienst.“ Außerdem gibt sie zu bedenken, dass die Gesellschaft die Kirche anders wahrnehmen würde, wenn diese die Schöpfungsverantwortung authentisch leben würde. „Die Erde ist heilig, wir sind ein Teil davon. Wir sind alle miteinander verbunden als Menschheitsfamilie“.

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