Trotzdem den Sommer genießen
Michael Chalupka über einen Sommer, der sich heuer anders anfühlt
Jetzt sollte sie eigentlich losgehen, die unbeschwerte Sommerzeit. Ab heute haben alle Schülerinnen und Schüler Sommerferien. Doch in diesem Jahr fühlt es sich anders an. In den letzten Monaten der Corona-Pandemie war die Schule einfach anders, zuerst war „home-schooling“ angesagt, gemeinsam mit den Eltern im „home-office“, dann Schule im Schichtbetrieb. Die Sommerferien bringen Eltern, die ihre Urlaubstage aufgebraucht habe, um durch den „lockdown“ zu kommen, ins Schwitzen.
Der Liederdichter Paul Gerhardt hat ein Lied geschrieben, dass uns in dieser Lage Trost spenden kann: „Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser schönen Sommerszeit“. Er soll es mitten im dreißigjährigen Krieg seiner Frau zum Trost geschrieben haben, nachdem beide das vierte ihrer fünf Kinder verloren hatten. Ein Lied voll Gottvertrauen gegen allen Widerschein der Realität. Es ist ein Lied, das sagt, trotz aller Schwierigkeiten, trotz allem Frust.: „Geh aus mein Herz und suche Freud!“
Brich aus aus dem, was dich bedrückt, brich aus aus deinem Leiden und mache dich auf die Suche nach Gottes guter Schöpfung – gegen alle Zwänge, Ängste und Sorgen. Aufbruch ist angesagt, ohne Aufgaben am Computer und ohne Prüfungsängste, dafür ist die Sommerzeit zu schön. Nur die Vorsicht und die Rücksicht, angesichts des Virus wollen wir nicht vergessen. Die Freude an der schönen Sommerszeit sollten sie aber nicht vermiesen.