Studientagung: Kirchliche Präsenz in der Öffentlichkeit

 
von Evangelischer Pressedienst

Austausch und Perspektiven zu „Pop-Up-Churches“ und diakonischem Handeln

Wien (epdÖ) – „Kirche in diversen Öffentlichkeiten ist herausgefordert, an ihrer Erkennbarkeit zu arbeiten“ lautete eine der Thesen der Studientagung „Kirchliche Präsenz in der Öffentlichkeit“. Bischof Michael Chalupka, Rektor Patrick Todjeras (Prozessmanagement des Zukunftsprozesses „Aus dem Evangelium leben“, AEL) und Rektorin Helene Lechner (Pastoralkolleg) hatten für zwei Halbtage am 24. und 25. April in das Kardinal-König-Haus in Wien zu Erfahrungsaustausch über damit verbundenen Herausforderungen und Zukunftsperspektiven geladen.

Anlass der Tagung waren die in den „Erprobungsräumen“ von AEL verstärkt auftretenden Fragen kirchlicher Präsenz in der Öffentlichkeit. Evangelische Theolog:innen aus unterschiedlichen Bereichen der Kirche befassten sich mit theologischen Überlegungen zu kirchlichen Pop-Up-Veranstaltungen („Pop-Up-Church“), wie öffentlichen Fußwaschungen am Gründonnerstag, öffentlichen Segnungen zum Schulschluss oder Gesprächsangeboten in der Bar. Wie lassen sich solche Pop-Up-Liturgien angemessen gestalten? Damit einhergehend wurden kirchenrechtliche Fragen und die Frage nach der generellen Wahrnehmung öffentlichen Auftretens kirchlicher Amtsträger:innen diskutiert.

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und Gastreferent Johannes Wischmeyer, Leiter der Abteilung Kirchliche Handlungsfelder in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), standen dabei mit ihrer Expertise zur Verfügung. „Diakonisches Handeln, in Tat und Wort, ist kirchliche Präsenz in der Öffentlichkeit“, betonte Moser. Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass „hinter jeder Stellungnahme in der Öffentlichkeit – in Interviews und bei Studiogesprächen, bei Pressekonferenzen und in Pressemeldungen, auf Podien und bei Demonstrationen – eine theologische und ethische Begründung“ stehe.

Johannes Wischmeyer von der EKD präsentierte 7 Thesen zum Thema „Evangelische Kirche und Öffentlichkeit“ – so etwa „Weil sich Glaube und religiöses Leben zunehmend privatisieren, tut die Kirche gut daran, in neuen Formaten den öffentlichen Raum zu bespielen“, oder „Kirche im öffentlichen Raum benötigt eine neue und kreative Kultur medialer und materieller Vergegenwärtigung“. Er unterstrich, wie wichtig es heute sei, „die Präsenz gelebten Christentums in der Öffentlichkeit zu zeigen“.

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