Diakonie urgiert mehr Inklusion im Bildungsbereich
Hilfsorganisation fordert einmal mehr Rechtsanspruch auf Assistierende Kommunikationsmittel
Wien (epdÖ) – Die Diakonie pocht auf mehr Inklusion im Bildungsbereich und einen Rechtsanspruch auf Assistierende Kommunikationstechnologien. Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am Sonntag, 5. Mai, ortet die evangelische Hilfsorganisation nach wie vor Probleme beim Zugang zu Bildung und sozialer Teilhabe für Menschen mit Behinderung. „Wir wissen, dass sich Inklusion von Anfang an lohnt, und zwar für alle“, betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in einer Aussendung am Donnerstag, 2. Mai. Damit das gelingt, sei die frühe Kommunikationsförderung für Kinder ohne Lautsprache besonders wichtig.
In Österreich leben etwa 63.000 Personen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind, viele davon sind Kinder. „Wenn man ihre Angehörigen dazu zählt, leiden rund 250.000 Menschen unter dieser Kommunikationslosigkeit“, heißt es in der aktuellen Aussendung. „Damit sie ihr Recht auf Kommunikation ausüben und möglichst selbstbestimmt leben können, brauchen sie Hilfsmittel wie zum Beispiel Tablets mit Augensteuerung und Sprachausgabe“, betont die Diakonie. Hätten sie dazu keinen oder schwer Zugang, werde die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Lautsprache in Schule, Beruf und Alltag verhindert.
„Alle Kinder sollen gemeinsam in einem inklusiven Bildungssystem lernen können und jene Unterstützungsleistungen erhalten, die sie für die Teilhabe benötigen“, forderte Moser. Sie zählte dazu den Rechtsanspruch auf Unterstützte Kommunikationsmittel, die Abschaffung von segregierenden Sonderschulsystemen, den Ausbau von inklusiven Plätzen im Kindergarten, die Verfügbarkeit von Schulassistenz wie auch den Zugang zu inklusiver Bildung nach der Schulpflicht.
Gemeinsam mit der Diakonie setzt sich der Energiekonzern Verbund seit Jahren für mehr Unterstützung von Kindern mit Behinderung im Bildungsbereich ein. „Kinder brauchen die Hilfsmittel, um sprechen zu lernen. Jeder Tag, den sie warten müssen, ist einer zu viel“, betonte Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Strugl. Neben dem Rechtsanspruch und der Finanzierung des Hilfsmittels selbst brauche es deshalb zentrale Anlaufstellen in allen Bundesländern, wo die Beantragung und Genehmigung rasch und unbürokratisch abgewickelt werden könne. Über 6.000 Menschen konnte man bisher einen Zugang zu Unterstützter Kommunikation und Assistierenden Technologien ermöglichen.
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