Schwitzen für die Schule

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über einen Vergleich mit dem Paradies

Das Paradies macht Pause. Die großen Ferien brechen an. Zumindest der Humanist und Reformator Phillip Melanchton sah die Schule als Paradies an. In seiner Rede vom Lob des schulischen Lebens vergleicht er die Schule mit dem Leben vor der Vertreibung aus dem Paradies: „Was wäre denn nämlich das menschliche Leben anderes gewesen als eine fröhliche Schule, in der die Älteren und Besseren ihre Mitmenschen über religiöse und naturwissenschaftliche Fragen, die Himmelsbewegungen und die Obliegenheiten des Lebens belehrt hätten. Das Abbild dieses überaus glücklichen Zustandes ist das schulische Leben.“

Melanchton wusste aber auch über die andere Seite der Schule zu berichten. In der Rede über „die Leiden der Lehrer“ erklärte er: „Niemand scheint mir übler daran zu sein als diese Klasse von Leuten.“ Und an anderer Stelle schreibt er, der ja selbst Lehrer war: „Wir schwitzen heftig für die Schulen.“

Deshalb sollten wir allen Lehrerinnen und Lehrern und den Kindern und Jugendlichen, die mit ihnen schwitzen, die nun folgenden Wochen herzlich vergönnen. Auch wenn sie im Schweiße ihres Angesichts nicht unter paradiesischen Zuständen arbeiten, so arbeiten sie doch daran, die Welt des Lernens zu erschließen und ihre ihnen Anvertrauten zu befähigen, ein bisschen was vom Paradies des Wissens zu erspähen. Das sollten sie ausgeruht tun können, wenn sich im September die Schultore wieder öffnen.

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