Schumann: Pfarrerinnen und Pfarrer brauchen Spielraum der Freiheit

Hauptversammlung der Vereins Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer tagte in Leutasch

 
von Evangelischer Pressedienst
Eine wachsende Kirche sollte sich über das Feiern definieren, meint der Obmann des Vereines Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer, Stefan Schumann. Archivbild: epd/Uschmann
Eine wachsende Kirche sollte sich über das Feiern definieren, meint der Obmann des Vereines Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer, Stefan Schumann. Archivbild: epd/Uschmann

Hauptversammlung der Vereins Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer tagte in Leutasch

Leutasch (epdÖ) Heftige Kritik an dem Diskurs über die Abnahme der Mitgliederzahlen in den Kirchen übt der Obmann des Vereins Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Österreich (VEPPÖ), Stefan Schumann. In seiner Rede zur Jahreshauptversammlung des VEPPÖ am Dienstag, 27. August, in Leutasch (Tirol), hielt Schumann fest: „Wir können nicht ändern, dass unsere Kirche kleiner werden wird. Punkt!“ Zugleich fordert er eine „kopernikanische Wende“ des gängigen Vorurteils von Pfarrerinnen und Pfarrern, die sich gegen Veränderungen sträubten: „Wir als Pfarrerinnen und Pfarrer suchen, brauchen und wollen Veränderungen!“ Dazu benötige es aber auch den „Spielraum der Freiheit“ vonseiten der „kirchenleitenden Personen und Gremien“, so Schumann.

In den vergangenen Jahren hätte die Negativberichterstattung – auch auf Synoden – über Austrittszahlen ein Bild vermittelt, das Schumann so nicht stehen lassen will: „Wir sollten nicht laufend zählen, wie viel wir weniger werden und dies als Parameter eines Versagens verlautbaren, sondern sehen wie viele mit ihrer Kirche leben, mit dieser feiern und uns daran auch freuen können.“ Die Fokussierung auf ein zahlenmäßiges Wachstum der Kirche erzeuge Druck, „Zahlenspiele über die Spiritualität lebendigen Gemeindelebens zu stellen“, warnte der VEPPÖ-Obmann. Eine wachsende Kirche sollte sich dagegen „über das Feiern definieren“, denn die Besuchszahlen von Gottesdiensten oder die Teilnahmen am Abendmahl seien „eben nicht in dieser Weise zurückgegangen“.

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