Ökumenische Friedensgebete für die Ukraine
Gebete in Wien, Salzburg und Innsbruck zum 2. Jahrestag des Kriegsbeginns
Wien/Salzburg/Innsbruck (epdÖ) – Im Wiener Stephansdom, im Dom in Salzburg und in Innsbruck haben am 24. Februar, dem zweiten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine, ökumenische Friedensgebete stattgefunden.
Das Gebet gerade angesichts eines „sinnlosen Krieges“ bezeichnete Kardinal Christoph Schönborn als eine „Macht“. Das Gebet mache bewusst, „dass wir allein es nicht schaffen können. Gott soll die Herzen berühren, damit sie sich für den Frieden öffnen. Wir bringen unser Gebet vor Gott, damit Friede werde“, betonte der Kardinal, der zu dem ökumenischen Friedensgebet im Stephansdom eingeladen hatte.
„Nach zwei Jahren ist es dringender denn je, den vom Krieg betroffenen Menschen zu helfen und dabei den Konflikt und das Leid nicht aus dem Bewusstsein zu verlieren“, hatte Bischof Michael Chalupka im Vorfeld unterstrichen. „Helfen und beten. Das können wir in Österreich tun.“
Bei der Feier im Stephansdom, die Kardinal Christoph Schönborn, Bischof Chalupka, Spitzen der Ökumene aus Österreich und zwei Bischöfe aus der Ukraine gestalteten, wurde der zahlreichen Opfer des Krieges gedacht und eindringlich für den Frieden in der Ukraine gebetet. Der Botschafter der Ukraine, Vasyl Khymynets, bezeichnete das gemeinsame ökumenische Gebet als ein „starkes Signal der Unterstützung für das ukrainische Volk und für den Frieden“. Seit zwei Jahren spüre die Ukraine die „große Unterstützung aus Österreich“, sagte Khymynets mit Dank an die staatlichen Stellen und die Hilfsorganisationen. „Die Ukrainer wollen in Frieden leben. Dafür kämpfen wir und dafür kämpfen wir weiter“, so der Botschafter, der um Unterstützung bat: „Jede Hilfe ist wichtig und gibt Hoffnung auf Freiheit und Frieden.“
Vor zwei Jahren sei die Ukraine völkerrechtswidrig von Russland „überfallen“ worden, betonte der Wiener Erzbischof Schönborn und erinnerte an Tausende Tote und Verletzte, Millionen Geflüchtete, an die nach Russland verbrachten Kinder, die Zerstörungen und an das Leid der Familien. „Wir denken mit Mitgefühl auch an die Mütter, deren Söhne auf beiden Seiten durch sinnlose Gewalt zu Tode gekommen sind“, so der Kardinal.
Bischof Michael Chalupka sprach bei der Feier ein Gebet, das evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer der Ukraine formuliert hatten. „Nach zwei Jahren zermürbendem Krieg,
der täglich Zerstörung und Tod bringt, sind wir müde geworden“, heißt es dort, „Die Stimme unseres Schreies erklingt leiser, aber zuversichtlicher: Wir wissen, dass Du uns hörst… Lindere die Wut und den Schmerz der Leidenden, gib den Regierenden Einsicht und Weisheit und schenke den verwundeten Körpern und gebrochenen Herzen echte Hoffnung auf Leben.“
An der Feier haben neben Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Michael Chalupka u.a. auch der päpstliche Gesandte in Österreich, Nuntius Erzbischof Pedro Lopez, der armenisch-apostolische Bischof und der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Tiran Petrosyan, der griechisch-orthodoxe Metropolit und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, Arsenios Kardamakis, sowie Chorepiskopus Emanuel Aydin von der Syrisch-Orthodoxen Kirche teilgenommen. Die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) war durch Bischof Antoniy Firley von Chernihiv und Nizhyn repräsentiert. Ebenfalls aus der Ukraine gekommen war der griechisch-katholische Bischof Petro Holinej von Kolomyia.
Darüber hinaus waren zahlreiche Vertreter aus Diplomatie und Politik bei der Feier anwesend, unter ihnen der Europaabgeordnete Lukas Mandl (EVP) und die Nationalrätin Stephanie Krisper (NEOS). Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Jugendchor der ukrainischen griechisch-katholischen Zentralpfarre St. Barbara in Wien.
Am Friedensgebet in Innsbruck nahm auch Olivier Dantine, Superintendent der Diözese Salzburg und Tirol, teil. In Salzburg betete Pfarrer Rudolf Waron aus der Pfarrgemeinde Salzburg Matthäuskirche gemeinsam mit den Vertretern der Ökumene für den Frieden in der Ukraine.