Nationalratspräsident Sobotka traf Bischof Chalupka

 
von Evangelischer Pressedienst

Gemeinsamer Einsatz gegen jede Form des Antisemitismus

Wien (epdÖ) – In einer Zeit, in der sich antisemitische Vorfälle häufen, sei es Aufgabe der Kirchen ebenso wie der Politik, jeglicher Form des Antisemitismus zu wehren und sich gemeinsam für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einzusetzen. Das war der Tenor eines Gesprächs zwischen Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und dem evangelisch-lutherischen Bischof Michael Chalupka.

Der Nationalratspräsident hatte am Donnerstag, 18. April, das evangelische Kirchenamt im Wien besucht und sich unter anderem über die Bildungsschwerpunkte der Evangelischen Kirche ebenso wie über die Vernetzungen des europäischen Protestantismus informiert, die der Generalsekretär der Evangelischen Kirchen in Europa, Mario Fischer, erläuterte.

Ein Thema des Gesprächs zwischen dem Nationalratspräsidenten und dem Bischof war auch die Geschichte des Protestantismus in Österreich, ausgehend von der Zeit der Verfolgung in der Gegenreformation über den Geheimprotestantismus bis hin zur schuldbehafteten Rolle der Evangelischen Kirche im Nationalsozialismus. Dabei erörterten Sobotka und Chalupka, wie die Geschichte des Protestantismus in der Gedenkkultur der Republik Österreich stärker verankert und besser sichtbar werden kann. Für die, so Chalupka, „noch immer schmerzende Wunde des Karfreitags“ zeigte der Nationalratspräsident Verständnis. Mit der Streichung des Karfreitags als gesetzlicher Feiertag – er war in den 1950er-Jahren als Zeichen der späten Anerkennung eingerichtet worden – sei eine Lücke in der Erinnerungskultur der Republik Österreich entstanden, die noch immer darauf warte, gefüllt zu werden, erinnerte der evangelisch-lutherische Bischof.

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