Mehr Geist

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über das Geheimnis des Pfingstfestes

Die Pfingstrosen im Garten sind längst verblüht. Die österreichischen Medien beschäftigen sich mit privaten Gerüchten. Der Ton im Parlament überschreitet die Grenzen des Anstands. In unserem Nachbarland wird auf den Premierminister geschossen. Die Ereignisse, die verwirren, verunsichern, verängstigen und Sorgen bereiten, könnten die ganze Spalte der Kolumne füllen.

Pfingsten – das Fest, mit dem die Kirchen feiern, dass der Heilige Geist sich auf die verwirrten, verängstigten und verunsicherten Jüngerinnen und Jünger gesenkt hat. In jedem Gottesdienst bitten wir um den Heiligen Geist. Er möge kommen und uns trösten in schwierigen Zeiten. Beim ersten Pfingstfest hat der Heilige Geist, so wird es beschrieben, die Angst gelöst und die Zungen. Die Jünger fassten Mut und begannen zu sprechen. Vor allem aber öffnete er ihnen und allen, die sie hörten, die Ohren. Alle hörten einander und konnten einander verstehen.

Hören und verstehen können, das ist das Geheimnis des Pfingstfestes. Hören und verstehen wollen, das wäre auch heute ein Schritt aus der Verunsicherung und aus den Ängsten hinaus. Hören und verstehen wollen, scheint ein leichtes Rezept. Doch das war noch nie leicht, auch zu Zeiten der Jüngerschaft Jesu nicht, sonst hätte es nicht des Brausens des Heiligen Geistes bedurft. Es ist an der Zeit, mehr Geist zu spüren, damit das Hören und Verstehen wieder leichter fällt.

Bildquelle: Depositphotos

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