Lichtraum Johanneskirche eröffnet

Evangelische Kirche in Wien-Liesing ist renoviert und neu ausgerichtet

 
von Martina Schomaker
Heller Kirchenraum von innen, voll besetzt
Rund 300 Besucher kamen zum Festgottesdienst (c) M. Schomaker

Nach über zwölf Jahren ist das Großprojekt „Lichtraum Johanneskirche“ der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wien-Liesing abgeschlossen. Am Sonntag, 30. Oktober, feierte die Gemeinde die Eröffnung der neu gestalteten Kirche mit Oberkirchenrat Karl Schiefermair.

Rund 300 Besucher kamen zum Festgottesdienst in die Johanneskirche, die jetzt neu nach Osten ausgerichtet ist. Die dunkel-drückenden Holzteile, wie die Empore und Kirchenbänke, wurden im Sommer entfernt. Jetzt zieren helle, hölzerne Sessel den frisch renovierten, gut beleuchteten, wärme-isolierten, hohen Kirchenraum. Die sichtbaren Betonstreben – markante Merkmale der Johanneskirche – wurden den Originalplänen entsprechend, restauriert. Die hohen, schlanken Buntglasfenster kommen jetzt noch besser zur Geltung und tauchten auch während des Festgottesdienstes den Raum in besonderes Licht.

„Ich staune über die Atmosphäre, über meine eigene Gestimmtheit, die dieser Kirchenraum auslöst“, so Oberkirchenrat Karl Schiefermair, der er die neu renovierte Kirche offiziell in den Dienst stellte und widmete. Räume haben Wirkung, so Schiefermair. In der Johanneskirche – mit dieser Helligkeit und Klarheit, dem Spiel aus Frische und Botschaft – könne die Kommunikation des Evangeliums auch durch den Raum besonders wirken.

Das unterstrich Pfarrerin Helene Lechner: „Ich wünsche uns als Gemeinde, dass der Lichtraum Johanneskirche ein Ort ist, wo wir wachsen und reifen und einen aufrechten Gang gehen können.“ Um mit Gott in Verbindung zu treten, brauche jeder einzelne keinen Kirchenraum, so Lechner. Die Kirche sei ein Raum für die Gemeinde, ein besonderer Ort, um gemeinsam Gott nachzuspüren.

Einen weiteren Aspekt hob die amtsführende Pfarrerin Gabriele Lang-Czedik heraus: „Wir haben die Kirche nicht nur für uns umgestaltet, sondern auch um weitere Menschen anzuziehen, die auf der Suche nach Sinn und Orientierung sind und ein offenes Angebot suchen, wo sie nicht niedergedrückt werden.“ Für alle Milieus und alle Völker wolle die Johanneskirche offen sein, ein Ort der Verständigung, des Respekts – ein Ort von dem Friede ausgehe.

Diesen letzten, gesellschaftspolitischen Aspekt betonte auch Bezirksvorsteher Gerald Bischof in seinem Grußwort und bedankte sich für die bisherige gute Zusammenarbeit, gemeinsam das Miteinander in Liesing zu stärken. Sektionschef i.R. Raoul Kneucker urteilte, wie auch Grußredner Senior Michael Guttner, Geschäftsführer des Gustav-Adolf-Vereins Österreich, der das Projekt finanziell unterstützte, Superintendent Hansjörg Lein und Diakonie-Direktor Michael Chalupka: „Dies Projekt ist gelungen!“

Als weiterer roter Faden zog sich durch den Festgottesdienst der Dank an alle Helferinnen und Helfer, Unterstützerinnen und Unterstützung des Projekts „Lichtraums Johanneskirche“ – für die Hilfe, Ausdauer und Geduld. Musikalisch gestaltete Sybille von Both den Festgottesdienst an der Orgel und als Leiterin der Chors "Die LieSingers". Hingucker war die aus Kartons gebaute "Kinderkirche", die im Kindergottesdienst parallel zum Festgottesdienst gebaut wurde.

Die Neugestaltung des Innenraums der Johanneskirche war die letzte Phase des Großprojekts „Lichtraum Johanneskirche“. Vorangingen die Umgestaltung des Vorplatzes mit Unterstützung des Bezirks, der Bau eines neuen barrierefreien Eingangs und die Neugestaltung von Gemeinde- und Jugendräumen. Insgesamt erstreckte sich das Projekt über zwölf Jahre und kostete 1,12 Millionen Euro.

 

Text und Fotos: Martina Schomaker

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