Letzte Diakonissen-Oberin Schwester Helga Sikora verstorben
Diakoniewerk: „Hat soziale Arbeit maßgeblich mitgestaltet“
Gallneukirchen (epdÖ) – Mit großer Trauer nimmt das Diakoniewerk Abschied von Diakonissen-Oberin Schwester Helga Sikora, die im Alter von 86 Jahren am 10. Juni im Haus Abendfrieden, Gallneukirchen verstorben ist. Als längst dienende und letzte in der Reihe von insgesamt sieben Oberinnen seit der Gründung der Schwesternschaft der Diakonissen in Gallneukirchen vor fast 150 Jahren war ihr Leben “geprägt von unermüdlichem Einsatz und tiefer Hingabe für Menschen in Not”. heißt es in einer Aussendung des Diakoniewerks. Diakonissen in der traditionellen Form der Mutterhausdiakonie sind unverheiratete Frauen, die ihr Leben einer evangelischen Glaubens- und Arbeitsgemeinschaft widmen.
„Mit ihr geht die Ära der Diakonissen zu Ende, die die Identität, Kultur und die gelebte Grundhaltung des Diakoniewerks tief geprägt hat und das Diakoniewerk auch weiter prägen wird“, wird in der Aussendung betont. Sikora habe ihre Mitschwestern durch eine Zeit des Wandels und Abschieds geführt und das heutige Diakoniewerk bis 2008 als Vorstandsmitglied wesentlich mitgestaltet.
Moser: Beispielgebende Hingabe für den Einsatz der Diakonissen
Die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser, würdigt das Lebenswerk von Schwester Helga Sikora und unterstreicht die bleibende Bedeutung der Diakonissentradition für die Diakonie in Österreich: „Die Hingabe, mit der sich Schwester Helga Sikora für das Wohl der dem Diakoniewerk anvertrauten Menschen eingesetzt hat, war beispielgebend für den Einsatz der Diakonissen. Von Gallneukirchen aus haben Diakonissen in ganz Österreich gewirkt. In der Diakonissentradition verbinden sich Handeln aus dem Glauben, Emanzipation von Frauen und die Professionalisierung der Pflege und Sozialen Arbeit. Das prägt diakonisches Handeln bis heute und wird es auch in Zukunft tun.“
Helga Sikora wurde am 6. Oktober 1937 in Wels geboren. Im November 1958 trat sie als Probeschwester ins Mutterhaus ein. 1963 wurde sie als eine der letzten fünf Schwestern feierlich zum Amt der Diakonisse eingesegnet. Ihre berufliche Laufbahn führte sie durch verschiedene Häuser des Diakoniewerkes. 1988 wurde Schwester Helga zur Oberin der Diakonissen berufen und somit auch Mitglied im Vorstand des Diakoniewerks. Sie war die letzte und längst dienende Oberin in einer Reihe von sieben Oberinnen seit der Gründung der Schwesternschaft vor fast 150 Jahren.
Die Verabschiedung von Oberin Schwester Helga Sikora findet am 19. Juni ab 10.30 Uhr in der Evangelischen Christuskirche Gallneukirchen statt. Danach folgt die Beerdigung auf dem Evangelischen Friedhof.