Initiative #GegenHassimNetz gestartet
Bischof Bünker ist dabei, wenn es gegen Cybermobbing geht Wien
Bischof Bünker ist dabei, wenn es gegen Cybermobbing geht
Wien (epdÖ) – Aggressive Postings, Cybermobbing und Hass im Netz nehmen seit einiger Zeit in den Social Media-Netzwerken stark zu. Nun will eine Regierungsinitiative dagegen angehen: #GegenHassimNetz. „Hasspostings sind keine Kleinigkeit. Sie gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt und können bei den betroffenen Personen schwere Folgen haben“, bezieht sich Staatssekretärin Muna Duzdar auf eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Irland, die besagt, dass jedes dritte Kind, das von Cybermobbing in Form von Hasspostings betroffen war, bereits Suizidgedanken hegte. Vor der tatsächlichen Brandstiftung komme die geistige Brandstiftung. „Wir müssen die Lufthoheit über die digitalen Stammtische zurückgewinnen“, unterstreicht Duzdar die Bedeutung der von fünf Ministerien und dem Bundeskanzleramt getragenen Initiative, die am 28. Juli gestartet wurde. Die Initiative #GegenHassimNetz soll über Hasspostings aufklären und deutlich Stellung beziehen. An der Initiative sind bekannte Persönlichkeiten beteiligt, die mit einem Foto und einem Statement gegen Hass im Netz auftreten. Diese Beiträge werden in Social Media-Netzwerken verbreitet und können auch auf den eigenen Kanälen geteilt werden. Mit von der Partie ist der lutherische Bischof Michael Bünker mit seinem Statement „Miteinander reden statt gegeneinander hetzen. Kein Hass im Internet“.
10 Tipps zum Argumentieren gegen Hass
Die erste Phase der Initiative läuft von August bis November und umfasst 10 Sujets, die textbasiert Tipps gegen Hass geben. Im selben Layout werden die Bilder auch als „FreeCard“ produziert und in Lokalen ausgehängt. Auf Basis der 10 Tipps wird ein ausführlicher Leitfaden erstellt. Die zweite Phase beginnt im September und läuft bis Mai 2017. Duzdar: „Zunächst geht es darum, gemeinsam mit möglichst vielen Menschen aufzuzeigen, dass Hasspostings Grenzen überschreiten.“ Mit der Online-Kampagne sollen viele Engagierte gewonnen werden, die sich gegen Hasspostings aussprechen. Gleichzeitig soll die Bevölkerung besser informiert werden, wie man sich gegen Falschmeldungen und persönliche Attacken wehren kann. „Hasspostings muss man nicht ohnmächtig gegenüberstehen. Man kann sie etwa durch Fakten entlarven oder sie klar als das benennen, was sie sind – ein Angriff auf die Persönlichkeit der betroffenen Menschen“, erläutert Duzdar. Weiters möchte die Staatssekretärin eine Stärkung der digitalen Zivilcourage erreichen: „Durch die Einbeziehung von ExpertInnen und NGOs soll ein Leitfaden zum Umgang mit Hass im Internet entwickelt werden, der vor allem Vereinen, NGOs und allen Institutionen, wie zum Beispiel Schulen, als Argumentarium dienen soll.“