„Gemeinsam etwas erleben“

Aus der aktuellen Ausgabe "Evangelisches Wien": Gustav-Adolf-Fest in der Thomaskirche

 
von Martina Schomaker
...den Gottesdienst in der römisch-katholischen Nachbarkirche Franz von Sales.
...den Gottesdienst in der römisch-katholischen Nachbarkirche Franz von Sales.

„Gemeinsam etwas erleben, sich begegnen, miteinander teilen   – das macht ein Gustav-Adolf-Fest aus, das erlebe ich hier in der Thomaskirche“, rühmte Pfarrer Hartmut Schlener, Obmann des Wiener Gustav-Adolf-Zweigvereins. Während im Nachbarland der „Deutsche Evangelische Kirchentag“ begann, feierten am 4. Juni knapp 200 Protestanten das wienweite Gustav-Adolf-Fest, den „Evangelischen Kirchentag Wien“, in Favoriten. Die „Begegnung“  und die Musik standen im Mittelpunkt.

So wirkten im Eröffnungsgottesdienst der Kirchenchor, der Gospelchor, die Rhygo-Band und Organistin Hiroe Imaitzumi mit und sangen zum Schluss gemeinsam mit der Festgemeinde ein klanggewaltiges „Großer Gott wir loben dich.“

Zuvor predigte Altbischof Herwig Sturm von der Wirkung der Musik, wie auch von der ökumenischen Begegnung. Denn die Evangelischen feierten den Gottesdienst in der römisch-katholischen Nachbarkirche Franz von Sales. Was früher eine Provokation gewesen wäre, ist für den Altbischof ein gemeinsames Zeugnis, Christus in die Welt zu tragen.

Auch Superintendentialkuratorin Inge Troch und Manfred Warmers, Schatzmeister des Gustav-Adolf-Werkes im Rheinland, sprachen in ihren Grußworten vom gemeinsamen Erleben. So können in der Begegnung in der Gustav-Adolf-Arbeit „finanzielle Bedrückungen“ abgemildert werden, sagte Warmers.

Ein Höhepunkt des Gottesdienstes, dessen Kollekte der Stadtdiakonie gespendet wurde, war die Prämierung der SammlerInnen: Acht SchülerInnen wurden für herausragende Spitzenleistungen von Altsuperintendent Werner Horn und Obmann Hartmut Schlener geehrt. Jede/r hatte mehr als 120 Euro gesammelt. Zur Spitzensammlerin wurde Rebecca Vogel mit 1.130 Euro gekrönt. Außerdem wurde die Liesinger Religionslehrerin Erika Henke geehrt, die mit ihren SchülerInnen insgesamt 3.470 Euro sammelte. Wienweit ergab die Kindersammlung 16.400 Euro. Mit dieser österreichweiten Aktion wird das Projekt „Lichtraum Johanneskirche“ der Pfarrgemeinde Liesing unterstützt, dessen Pfarrerin Gabriele Lang-Czedik sich herzlichst dafür bedankte.

Nach dem Gottesdienst trafen sich die Delegierten des Wiener Gustav-Adolf-Zweigvereins zur Hauptversammlung, die Fest-Besucher begegneten sich bei Speis und Trank im Sonnenschein oder an den festlisch geschmückten Tischen in der Thomaskirche, am Büchertisch der Lutherischen Mission oder am Info-Stand der Weltmission und Entwicklungszusammenarbeit, beim Bazar der Frauenarbeit oder bei den Tombola-Preisen. Gemeinsam sangen viele beim offenen Singen –wo, wie   beim anschließenden Musikprogramm, Zugaben verlangt wurden. Und die Kinder eroberten den Garten und hatten viel Spaß beim Kinderprogramm.

Wie vielfältig die Begegnungen während des Festes waren, so vielfältig fiel auch das Musikprogramm aus: Martin Wadsack spielte die Orgel – erst allein, dann gemeinsam mit Elke Traxler an der Violine. Grace Oh (Gesang) und Hiroe Imaizumi (Klavier) hielten mit Stücken aus Bachs h-Moll-Messe die Zuhörenden in Atem. Und beim Lobpreis der Jugendband DVUA („Das verbindet uns alle“) wurde begeistert mit geklatscht. Den Schluss des gelungenen Festes, hinter dem ein rund 40-köpfiges Team stand, machte Thomaskirchen-Pfarrer Andreas Carrara: Er erzählte von einer besonderen Begegnung am Reumannplatz, die berührte und Kraft gab. Ein humorvoller und gleichzeitig nachdenklich-anregenden Schluss des Gustav-Adolf-Festes.

Text: Martina Schomaker

Fotos: Gilbert Buchner (3), Eva Schmoll (2), Martina Schomaker (3)

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