Geist: Karfreitag heuer „aktueller denn je“

Brauche „visionären Blick auf gerechte Gesellschaftsform“

 
von Martina Schomaker
Die Coronakrise lasse „die Ohnmacht dieser Welt neu spüren, auf die wir uns einlassen müssen“, sagt der Wiener Superintendent Matthias Geist. Foto: epd/Uschmann
Die Coronakrise lasse „die Ohnmacht dieser Welt neu spüren, auf die wir uns einlassen müssen“, sagt der Wiener Superintendent Matthias Geist. Foto: epd/Uschmann

Wien (epdÖ) – Angesichts der globalen Corona-Pandemie ist der Karfreitag heuer „aktueller denn je“, meint der Wiener evangelische Superintendent Matthias Geist. In einer Aussendung vom Dienstag, 7. April, schreibt Geist: „Der Karfreitag bedeutet für uns evangelische Christinnen und Christen, im Menschsein auch die schmerzlichen Seiten in den Blick zu nehmen. Diese Erfahrung machen wir gegenwärtig hautnah.“ Die Coronakrise lasse „die Ohnmacht dieser Welt neu spüren, auf die wir uns einlassen müssen“. Es blieben die Fragen, „ob wir uns an diesem Karfreitag neu besinnen, was wesentlich ist“, und ob „wir innehalten, um allen gegenwärtig vom Leid Betroffenen die Liebe zuzusagen und zu zeigen“.

Den Maßnahmenpaketen politischer Verantwortungsträgerinnen und -träger begegnet Geist auch mit Kritik. Letztlich würden die bereitgestellten Milliarden dazu dienen, „die Leitprinzipien der Wirtschaft – ‚Wachstum, Leistung und Erfolg‘ – am Leben zu erhalten.“ Was nottue, so Geist, sei vielmehr ein „visionärer Blick auf eine gerechte, geschützte und entlastete Gesellschaftsform“. Nach der Krise sollte „dem Planeten und der Bewohnbarkeit“ eine Chance gegeben werden, um des Friedens willen sei ein „wirtschaftlicher Ausgleich zwischen den Völkern und Menschen“ in Aussicht zu stellen: „Nur wenn wir jetzt entschieden in die Zukunft planen, wird es gelingen, langfristig Frieden aufzubauen und zu sichern.“

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