Filmtipp: „Styx“ über moralisches Dilemma in der Flüchtlingskrise

 
von Evangelischer Pressedienst
Die Flüchtlingskrise im Mittelmeer thematisiert Wolfgang Fischers preisgekrönter Film "Styx". Foto: Benedikt Neuenfels
Die Flüchtlingskrise im Mittelmeer thematisiert Wolfgang Fischers preisgekrönter Film "Styx". Foto: Benedikt Neuenfels

Berlinale-Preisträger erstmals in Österreich zu sehen

Wien/Berlin (epdÖ) – Die vermeintliche Hilflosigkeit des Einzelnen angesichts der restriktiven europäischen Flüchtlingspolitik thematisiert die österreichisch-deutsche Koproduktion „Styx“, die am Mittwoch, 31. Oktober, anlässlich des Filmfestivals Viennale erstmals in Österreich gezeigt wird. In dem vom österreichischen Regisseur Wolfgang Fischer gedrehten Film segelt Protagonistin Rike allein in einem kleinen Boot von Gibraltar aus in Richtung der Atlantikinsel Ascension. Dabei stößt sie auf ein überfülltes Flüchtlingsboot. Sie setzt Notrufe ab, nichts passiert. Größere Schiffe fahren ebenfalls vorbei, ohne den Flüchtlingen zu helfen. Rike muss selbst hilflos dabei zusehen, wie Menschen von Bord gehen.

Der Titel des Filmes „Styx“ ist eine Anspielung auf den gleichnamigen Fluss aus der griechischen Mythologie, der das Reich der Lebenden vom Reich der Toten trennt. In einem Interview mit dem „Arthouse“-Filmmagazin verglich Regisseur Fischer diese Grenze mit der Trennung zwischen „der Welt der Menschen auf der Flucht und unserer Welt“. Fischer schildert auch das persönliche Dilemma der Protagonistin: „Sie muss helfen, aber wie kann sie das machen? Das ist auch die Frage, die uns beschäftigt. Was können wir tun? Was passiert denn in der Welt, in der wir leben? Was haben wir für eine Möglichkeit, einzuwirken?“ Gedreht wurde der Film auf offener See vor Malta.

Auf der Berlinale 2018 wurde „Styx“ mit dem Filmpreis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet, die „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnete den Streifen angesichts der Situation von Flüchtlingen im Mittelmeer als „richtigen Film zur richtigen Zeit“. In der ersten Jahreshälfte 2018 verloren mehr als 1500 Menschen bei der Überfahrt ihr Leben. Im Rahmen der Viennale ist der Film mit Susanne Wolff in der Hauptrolle am Mittwoch, 31. Oktober, im Wiener Gartenbaukino zu sehen. In den Kinos läuft „Styx“ am Freitag, 23. November, an, vorerst in Wien, Innsbruck, Feldkirch, Graz, Klagenfurt, St. Pölten und Wels. Einen Trailer zum Film finden Sie unter https://www.youtube.com

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