Evangelisches Museum OÖ: Leiterin Eichmeyer-Schmid nimmt nach 26 Jahren Abschied
Museum feierte zuletzt 20-Jahr-Jubiläum
Rutzenmoos (epdÖ) – Nach 26 Jahren Tätigkeit im Evangelischen Museum Oberösterreich in Rutzenmoos – davon 15 Jahre als Vorsitzende – zieht sich Ulrike Eichmeyer-Schmid im Mai aus der Leitung des Museumsvereins zurück. In einem Dankgottesdienst in Rutzenmoos wurde Eichmeyer-Schmid am Samstag, 17. April, verabschiedet. An der Feier nahmen unter anderem der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer, Bischof Michael Chalupka, Superintendent Gerold Lehner, Altbischof Michael Bünker, die neu gewählte Superintendentialkuratorin Renate Bauinger, Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer und der Vöcklabrucker Bezirkshauptmann Johannes Beer teil. 2020 hatte das Museum sein 20-Jahr-Jubiläum begangen. Die Feierlichkeiten mussten wegen der Coronapandemie jedoch entfallen.
Stelzer: „Wirkung nicht nur nach innen entfaltet“
„Wir danken Ulrike Eichmeyer-Schmid heute für ein Leben in und für die Evangelische Kirche. Ein Leben, das stets Wirkung nicht nur nach innen entfaltet hat, sondern auch weit darüber hinaus“, würdigte Landeshauptmann Stelzer das Engagement Eichmeyer-Schmids: „Dieses ehrenamtliche Engagement ist unbezahlbar: Nicht nur, weil es tatsächlich nicht in Geld aufgewogen werden kann, sondern auch, weil dieses Engagement unsere Gesellschaft in ihrem Kern zusammenhält.“
Chalupka: „Wissen um Vergangenheit gehört zu Leben“
„Das Wissen um die Vergangenheit gehört zu unserem Leben. Das Wissen um die Geschichte unserer Evangelischen Kirche gehört zu unserem Glauben“, zitierte Bischof Michael Chalupka aus einem Text Eichmeyer-Schmids zur Eröffnung des Museums im Jahr 2000. Diese Sätze seien auch ein „Auftrag und eine Aufgabe für die Zukunft!“ Es gelte, das Wissen zu pflegen und immer wieder neu in Erinnerung zu rufen. Dazu leiste das Evangelische Museum in Rutzenmoos einen wichtigen Beitrag.
Lehner: Museum ist „zu einer Marke geworden“
„Mit bewundernswerter Ausdauer, mit Hartnäckigkeit, mit viel Beziehungsarbeit“ habe Eichmeyer-Schmid mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Evangelische Museum „zu einem dauerhaften Erfolg gemacht“, betonte der oberösterreichische Superintendent Gerold Lehner. Das Museum sei „zu einer Marke geworden, und das nicht nur innerhalb unserer Kirche, sondern im Kulturbetrieb insgesamt“.
Eichmeyer-Schmid: „Gottes Segen möge diese Arbeit weiterhin begleiten“
Eichmeyer-Schmid dankte den Anwesenden und den Organisator*innen des Abends. Einen ausführlichen Rückblick auf zwei Jahrzehnte im Evangelischen Museum hatte sie unlängst bereits in der Museumszeitung „Toleranz“ veröffentlicht. „Dankbar blicke ich auf die Jahre mit dem Evangelischen Museum und seinen Menschen zurück. Gottes Segen möge diese Arbeit weiterhin begleiten.“
Als der damalige Superintendent Hansjörg Eichmeyer 1995 einen Museums-Arbeitskreis ins Leben gerufen habe sei sie „mit großer Freude bereits bei den ersten Überlegungen und Sitzungen“ dabei gewesen, schreibt Eichmeyer-Schmid, damals Leiterin des Evangelischen Bildungswerks Oberösterreich. „Mit dem Museum sollte ein ‚Ort der Bildung‘ entstehen. Es war das Anliegen aller Beteiligten das Leben und die Geschichte der Evangelischen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.“ 1998 folgte die Gründung des Vereins „Evangelisches Museum Oberösterreich“ mit Roland Juranek als Vorsitzendem. Von ihm übernahm Eichmeyer-Schmid 2006 den Vorstandsvorsitz.
In ihrem Beitrag dankt die scheidende Vorsitzende zahlreichen Mitstreiter*innen und dem ehrenamtlichen Mitarbeiterteam des Museums. „Ohne sie könnte das Museum nicht von Mitte März bis Ende Oktober jeweils von Donnerstag bis Sonntag geöffnet sein! Jede*r macht den Dienst mit Freude.“ Im Laufe der Zeit sei man „eine ‚Museumsfamilie‘ geworden“. Als Nachfolgerin Eichmeyer-Schmids werde der Hauptversammlung des Vereins im Mai Renate Bauinger, neue Superintendentialkuratorin der Diözese Oberösterreich und Leiterin des Evangelischen Bildungswerks Oberösterreich, vorgeschlagen.
Zur Person Ulrike Eichmeyer-Schmid
Eichmeyer-Schmid wurde 1943 in Wien geboren und wuchs in Bad Hall und Linz auf. Ab 1983 war sie Mitglied der Gemeindevertretung der Evangelischen Pfarrgemeinde Linz Innere Stadt, von 1983 bis 1998 Mitglied des Presbyteriums und von 1994 bis 1998 Kuratorin der Gemeinde. Neben zahlreichen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten war Eichmeyer-Schmid Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Bildungswerks Oberösterreich, Mitglied im Vorstand des Gustav-Adolf-Zweigvereins Oberösterreich und im Kulturbeirat des Landes Oberösterreich.