Elfte "Lange Nacht der Kirchen" am 29. Mai

Evangelische Kirchen mit Schwerpunkten zum Thema "Bildung" - Auch im Wiener Albert Schweitzer Haus

 
von Martina Schomaker

Die "Lange Nacht der Kirchen" ist das größte ökumenische Ereignis des Jahres und eine Erfolgsgeschichte seit nun mehr elf Jahren. Das betonte der evangelisch-methodistische Superintendent und derzeitige Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Lothar Pöll, bei einem Pressegespräch am Montag, 18. Mai, in Wien. "So verschieden die Kirchen auch sein mögen in den äußeren Formen, in der Art Gottesdienst zu feiern, in den Sprachen und Kulturen, so verbindet sie doch der gemeinsame Glaube", sagte Pöll.

Die evangelischen Kirchen werden mit ihren Gemeinden in ganz Österreich ein vielfältiges Programm anbieten. Auch der Eröffnungsgottesdienst zur "Langen Nacht" wird in diesem Jahr nicht wie üblich im ersten Bezirk, sondern in der evangelisch-methodistischen Kirche im 15. Wiener Bezirk (Sechshauserstraße 56) stattfinden. Teilnehmen wird neben Vertretern der mitwirkenden Kirchen auch der evangelisch-methodistische Bischof Patrick Streiff, der aus der Schweiz anreist. Bischof Streiff wird zudem die Predigt halten. Inhaltlich werde man den Schwerpunkt "Bildung" in den Vordergrund rücken, betonte Pöll. So findet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Bildungsgerechtigkeit" gleich im Anschluss an den Eröffnungsgottesdienst statt. In den evangelischen Kirchen steht das Jahr 2015 unter dem thematischen Schwerpunkt "Bildung".

So veranstaltet auch die Evangelische Superintendentur A.B. Wien gemeinsam mit der Evangelischen Hochschulgemeinde eine Abend im Albert Schweitzer Haus (Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien) rund um "Bildung". Ab 20 Uhr werden zu jeder vollen Stunde Kurzfilme gezeigt, die gemeinsam mit "tricky women" ausgewählt wurden. ( http://www.langenachtderkirchen.at/termin/kurzfilme-bildung-ganz-schoen-tricky/ ) Außerdem wird von 20 bis 23 Uhr rund um die Uhr die Ausstellung "Die Hälfte des Himmels", zur Rolle der Frau in der Evangelischen Kirche in Österreich, gezeigt. ( http://www.langenachtderkirchen.at/termin/der-halbe-himmel-die-rolle-der-frau-in-der-evangelischen-kirche/

Superintendent Pöll betonte, dass die Lange Nacht der Kirchen besonders für die kleineren Kirchen eine Möglichkeit biete, sich öffentlich zu zeigen. Dabei dürfe die "Lange Nacht" allerdings nicht als Werbeveranstaltung für die eigene Konfession missverstanden werden. "Wir treten nicht als Konkurrenten auf, sondern wir bezeugen, dass wir einander in versöhnter Verschiedenheit ergänzen."

Die "Lange Nacht der Kirchen" mit den sehr unterschiedlichen Angeboten in verschiedenen Kirchen sei ein "Zeichen für die Lebendigkeit und Vielfalt des christlichen Lebens heute", sagte Niederösterreichs Superintendent Paul Weiland bei einem Pressegespräch in St. Pölten am 19. Mai. Sie sei zugleich "ein sehr glaubwürdiges Zeugnis" aller christlichen Kirchen für die gemeinsame Verkündigung der guten Botschaft von Jesus Christus für die Menschen heute.

Geführte Segway-Touren sind eines von vielen Highlights in der "Langen Nacht der Kirchen" in der Steiermark. Der Grazer Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz und der evangelische Superintendent Hermann Miklas fanden bei einem Pressegespräch am 19. Mai in Graz sichtlich großes Vergnügen an der Erprobung dieser Fortbewegungsform auf zwei Rädern. Fast "selbstverständlich ökumenisch" nannte Superintendent Miklas die "Lange Nacht". Viele Gemeinden, wie zum Beispiel die evangelische Erlöserkirche und der katholische Pfarrverband Liebenau, die einen "Baustellengottesdienst" im Südgürtel-Tunnel feiern wollen, würden bei den Veranstaltungen zusammenarbeiten.

Wie in ganz Österreich öffnen am Freitag, 29. Mai, auch in Tirol zahlreiche Gemeinden ihre Pforten. Werner Geißelbrecht, Pfarrer der evangelischen Christuskirche in Innsbruck, sieht in der "Langen Nacht der Kirchen" eine Chance zur Begegnung mit Fernstehenden. Für Menschen, die Kirchen sonst nie von innen sehen, sollten die "Türen für das Ureigenste" geöffnet werden, so Geißelbrecht beim Pressegespräch am 19. Mai in Innsbruck.Österreichweit mehr als 3000 Programmpunkte

Auch in diesem Jahr wartet die "Lange Nacht der Kirchen" wieder mit einem vielfältigen Programm auf. In mehr als 740 Kirchen werden österreichweit über 3000 Programmpunkte angeboten.

Die Themenvielfalt der Veranstaltungen reicht von Diskussionen über Ausstellungen, Führungen, Konzerte und Lesungen bis zu Gottesdiensten und vielen unterschiedlichen spirituellen Angeboten. Spezielle Programmpunkte gibt es auch für Kinder und Familien. Im letzten Jahr haben über 320.000 Menschen Kirchen in ganz Österreich im Rahmen der "Langen Nacht" besucht. Infos zur Langen Nacht der Kirchen sowie zum österreichweiten Programm finden Sie unter www.langenachtderkirchen.at .

Text:epdÖ

Weitere Artikel

Nach Oben