Creation Only: Der Wille zur Veränderung oder das Potential christlicher Hoffnung
Zusammenspiel von Zuversicht und Verantwortung in der Messiaskapelle im Alsergrund
Ist das Klima noch zu retten? Und wie kann uns der christliche Glaube Hoffnung schenken angesichts der großen Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf uns zukommen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Abendveranstaltung „Creation Only: Der Wille zur Veränderung oder das Potential christlicher Hoffnung“ in der Evangelischen Messiaskapelle in Wien-Alsergrund, organisiert von den Presbytern Josef Schwarz und Andreas Eidmann.
Am Samstag, 17. September 2022 kamen knapp 30 Menschen zusammen, um über ihre persönlichen Ängste und Befürchtungen zu sprechen. Darüber hinaus wurden neue und interessante Bücher zum Thema vorgestellt.
Es passiert: Umdenken in der Wirtschaft
Gemeindevertreterin Tanja Dietrich-Hübner berichtete über ihre Tätigkeit als Leiterin der Nachhaltigkeitsabteilung eines großen, internationalen Handelskonzerns. In Konzernen würde derzeit ein großes Umdenken stattfinden, berichtete Dietrich-Hübner. Gerade die jungen Kolleginnen und Kollegen würden vermehrt Nachhaltigkeit auf allen Ebenen einfordern, dies sei mittlerweile auch in der Führungsebene angekommen. Doch auch wenn die Motivation und die Bereitschaft groß ist, Dinge anders und besser zu machen, sei es doch sehr oft herausfordernd und schwierig. „Wenn wir in unseren Lebensmittelfilialen Glastüren beim Regal mit den Molkereiprodukten einbauen, sehen wir, dass die Umsätze in den kommenden zwei bis drei Monaten einbrechen. Mittlerweile nehmen wir das aber in Kauf, auch wenn es für uns auch mit Nachteilen verbunden ist“, berichtet Dietrich-Hübner aus der Praxis.
Martin Luther und der Apfelbaum – Zuversicht und Verantwortung
Mit dem Luther-Zitat: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ – das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht vom Reformator stammt, endete der Themenabend in der Messiaskapelle. Gemeindepfarrer Stefan Fleischner-Janits stiftete in seiner Andacht Zuversicht und erinnerte daran, dass es letztlich Gott selbst ist, der „die Schöpfung bewahrt“, was freilich nicht davon befreit, verantwortlich mit unserer Welt umzugehen. Die eigenen Sorgen und Fürbitten konnten anschließend mit Apfel-Post-It’s auf einen gezeichneten Baum geklebt werden.
Musik und Gemeinschaft
Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgte die Messiaskapellen-Combo unter der Leitung von Christine Eidmann. Eine gelungene Veranstaltung im „Jahr der Schöpfung“, die hoffentlich fortgesetzt wird, so der Grundtenor bei der Agape im Anschluss.