Bischof Chalupka: Brand in Moria ist „Katastrophe mit Ansage“

 
von Evangelischer Pressedienst

Dringendes Umdenken gefordert – Appell an Regierung – Flüchtlinge müssen evakuiert werden

Moria/Wien (epdÖ) – Nach der Brandkatastrophe im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat der Evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka die österreichische Bundesregierung dazu aufgerufen, Verantwortung zu übernehmen und sich „am Konzert der europäischen Staaten, die eine Tradition der Hilfsbereitschaft haben“, zu beteiligen. Der Großbrand in dem Lager mit über 20.000 geflüchteten Menschen, darunter zahlreiche Frauen und Kindern, sei eine „Katastrophe mit Ansage“. Monatelang hätten kritische Stimmen vor den Zuständen in Moria gewarnt. Es brauche ein dringendes Umdenken der europäischen Regierungen. Einerseits müsse man in einer Koalition der Willigen Griechenland helfen, andererseits dazu beitragen, dass das Lager, in dem 13.000 Flüchtlinge obdachlos geworden seien, zu evakuieren. Was man aufgeben müsse sei „die Pose der moralischen Überlegenheit auf Grund eines angeblichen höheren Ziels das Leiden von tausenden Kindern, Frauen und Männern hinzunehmen“. Chalupka zitiert dabei aus dem Talmud: „Wer ein Menschenleben rettet, der rettet die ganze Welt.“ Wie immer sei auch die Evangelische Kirche mit ihren Pfarrgemeinden ebenso wie die Diakonie bereit, „zu unterstützen und Menschen aufzunehmen und zu integrieren“.

Nach Angaben der Diakonie, die mit ihrer Partnerorganisation „Stand by me Lesvos“ vor Ort tätig ist, sind 13.000 Menschen in der Nacht auf Mittwoch, 9. September, obdachlos geworden, viele seien aus dem Lager geflohen. Erste Nothilfeaktivitäten in dem für 3.000 Flüchtlinge ausgelegten Camp seien bereits angelaufen.

Die Diakonie hat ein Spendenkonto eingerichtet:
IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333
Kennwort: Flüchtlingshilfe Griechenland

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