Hohe Auszeichnung für Thomas Krobath

 
von Evangelischer Pressedienst

Der Vizerektor der KPH Wien/Krems erhielt das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erster Klasse

Wien (epdÖ) Mit dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erster Klasse ist der Vizerektor der Kirchlich Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems, Thomas Krobath, ausgezeichnet worden. Überreicht wurde die hohe Auszeichnung durch Sektionschefin Margarete Scheuringer vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Rahmen eines Sommerfests im Evangelischen Zentrum am Mittwoch, 29. Juni, in Wien.

„Kritischer Blick als Konstante“

In seiner Laudatio ging Martin Fischer vom Kultusamt auf die unterschiedlichen Stationen in der Biografie des evangelischen Theologen Thomas Krobath ein. Schon früh sei sein „kritischer Blick“ bemerkbar gewesen, der sich dann „zu einer Konstanten in seinem Leben“ entwickelt habe, so der Leiter des Referats für Angelegenheiten der Evangelischen Kirchen im Kultusamt. Aufgewachsen im Pfarrhaus als ältestes Kind des Pfarrers Heinz Krobath und der „Pionierin der feministischen Theologie in Österreich“, Evi Krobath, habe Thomas Krobath früh politisches und soziales Engagement kennengelernt, in der Familie „eine Selbstverständlichkeit und allgegenwärtig“.

Der kritische Blick habe sich auch beim Studium der Evangelischen Theologie gezeigt, als sich Krobath in der neugegründeten „Basisgruppe Theologie“ für die Rechte Studierender einsetzte, „nicht aus Freude an der Provokation oder aus Interesse an Ämtern und Positionen, sondern: es ging ihm um die Sache“, so Martin Fischer. Stark geprägt habe Krobath der große evangelische Theologe Wilhelm Dantine und dessen Verbindung von protestantischer Theologie und gesellschaftlichem Engagement.

Nach seinem Studienabschluss blieb Krobath als Universitätsassistent der Fakultät verbunden und engagierte sich unter anderem in der „Salzburger Gruppe“, einer kritischen „Aktionsgemeinschaft für Kirche und Gesellschaft“, „wieder stand dabei die Sache im Mittelpunkt, nicht das Amt oder das Amterl“, bemerkte Fischer, denn die Salzburger Gruppe verstand ihr Christsein als Auftrag, „Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen“.

1994 wandte sich Krobath der Evangelischen Erwachsenenbildung zu und folgte als Leiter der Evangelischen Akademie in Wien auf Ulrich Trinks. Zwischenzeitlich ließ sich Krobath zum Supervisor und Organisationsberater ausbilden, eine Expertise, die er immer wieder auch in kirchliche Erneuerungsprozesse einbrachte. 1996 beginnt Thomas Krobath an der Evangelisch Religionspädagogischen Akademie zu lehren, in der evangelische Religionslehrer*innen und Gemeindepädagog*innen ausgebildet wurden.

2004 war Krobath erster evangelischer Lehrbeauftragter an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Schon früh habe ihn das Interesse an ökumenischen und konfessionell-kooperativen Modellen begleitet, was dann auch in seiner Tätigkeit als Lehrender an der 2007 neugegründeten KPH deutlich wird. Dort übernimmt er die Leitung des Kompetenzzentrums für Schulentwicklung, 2011 folgt er als Vizerektor auf Helene Miklas. „Dass sich Forschung durch alle Arbeitsbereiche zieht und dass die Studierenden darin eingebunden werden“, ist ihm dabei ein wesentliches Anliegen. „Seine Begabung und sein Engagement für Vernetzungen mit Bildungseinrichtungen im Inland und Ausland hätten, so Fischer, neue Kooperationsprojekte ermöglicht und die KPH „europaweit bekannt“ gemacht. Auch wenn die Anfangsphase seines Vizerektorats „durchaus konflikthältig“ gewesen sei, habe sich auch hier gezeigt, „dass es ihm um die Sache ging“ und daraus „nachhaltig Positives“ hervorgehe. Dass Krobath nun, nach seiner offiziellen Pensionierung, bereit sei, die Funktion des Vizerektors um ein Jahr zu verlängern, zeige erneut, „dass es ihm um die Sache geht“, schloss Martin Fischer.

„Kritisch aufmerksam, wie die Mehrheit mit Minderheiten umgeht“

Gekommen waren zu der Feier im Evangelischen Zentrum auch zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter von Thomas Krobath. Er zeigte sich dankbar für die vielfältige Unterstützung, „dass vieles gelungen und aufgegangen ist“, ganz besonders dankte er dabei auch seiner Frau und seinem Sohn, nicht zuletzt für das nicht immer leichte „Aushalten des protestantischen Arbeitsethos“. Seine Arbeit sei auch immer bewusst getragen gewesen von der Überzeugung, „dass wir als Protestanten einen wichtigen Beitrag zu leisten haben und dabei kritisch aufmerksam bleiben, wie die Mehrheit mit Minderheiten umgeht“.

 

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