Von Jungen lernen
Michael Chalupka ist beeindruckt, wie junge Menschen mit der Klimakrise umgehen
In den letzten Wochen bin ich wieder in die Schule gegangen. Und ich habe die besten Lehrer und Lehrerinnen gehabt, die man sich denken kann. Als Bischof der Evangelischen Kirche habe ich die Gelegenheit, in fast allen Bundesländern mit Schülerinnen und Schülern, die evangelische Schulen besuchen, über die Klimakatastrophe und eine klimagerechte Zukunft ins Gespräch zu kommen. Ich lerne vieles über den Klimawandel und über Strategien, wie man der Erderwärmung gegensteuern und was ich persönlich dazu beitragen kann.
Neben dem hohen Sachverstand, den die Jugendlichen in die Debatte einbringen, erstaunt mich am meisten ihre Ruhe und Zielstrebigkeit. Im Wimmergymnasium im burgenländischen Oberschützen habe ich die Jugendlichen gefragt, ob sie nicht manchmal die Wut packt, wenn sie daran denken, in welchem Zustand wir Ältere ihnen die Welt hinterlassen. Schuldzuweisungen an die Eltern- oder Großelterngeneration sind der falsche Weg, waren sich die Schülerinnen und Schüler einig. Stattdessen brauche es den Zusammenhalt zwischen allen Generationen, forderte Anna aus der Oberstufe. Wut bringe nichts, vielmehr sei nötig, „dass sich alle gemeinsam engagieren, damit unsere Kinder und Enkel das vielleicht anders erleben dürfen“.
Sich schuldig fühlen bringt nichts, aber gemeinsam anpacken, um der Enkelgeneration eine bewohnbare Erde zu hinterlassen, ist das Gebot der Stunde für alle.